Junge Brillenbären froren erstmals im Freien

Sichtlich irritiert von der kalten Feuchtigkeit des Grases staksen Zamora und Zepita hinter ihrer Mutter Sisa her. Die beiden Weibchen sind am 24. und am 25. Dezember 1999 geboren worden - nun beginnen sie damit, den eigens für sie abgetrennten Teil der Brillenbärenanlage zu erkunden. Vater Sangay, Grossmutter Tolima und die zweieinhalbjährige Schwester Waika dürfen noch nicht in die Nähe des Nachwuchses.
Nach wenigen Minuten haben die beiden Kleinen für diesmal genug von der grossen Welt gesehen und wollen wieder ins Warme. Ein Versuch der Mutter, das eine zu baden, schlägt fehl - entsetzt klettert der Winzling an Mama empor und bringt sich auf ihrer Schulter in Sicherheit.
Wie lange Brillenbären tragen, wisse man - wie bei den meisten Bärenarten - nicht, erklärte Kurator Robert Zingg am Mittwoch vor den Medien. Bekannt sei, dass nach Befruchtung und ersten Keimteilungen eine Keimruhe eintrete, bevor sich die Entwicklung fortsetze. Geburtssaison ist (auf der nördlichen Erdhalbkugel) jeweils Dezember bis Februar.
Die Brillenbären sind in Südamerika heimisch. Sie bewohnen dort gemäss Zingg in zwei getrennten Populationen tropische bis subtropische Gebirgswälder der Anden in Höhenlagen von 1000 bis etwa 2000 Metern über Meer.

(klei/sda)