Juschtschenko plant aussenpolitischen Spagat

publiziert: Mittwoch, 23. Feb 2005 / 16:17 Uhr

Strassburg - Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko will sein Land zügig in die EU führen. Gleichzeitig werde die Ukraine aber ihre Bindung an Russland nicht aufgeben, sagte Juschtschenko.

Juschtschenko erinnerte an die europäischen Wurzeln seines Landes.
Juschtschenko erinnerte an die europäischen Wurzeln seines Landes.
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Vor dem Europaparlament in Strassburg sagte Juschtschenko, der Prozess zur Aufnahme der Beitrittsverhandlungen könne schon 2007 beginnen. Wir wollen die Grenzen der fast überholten Nachbarschaftspolitik überwinden. Das Ziel meines Landes, meiner Regierung und von mir heisst: Beitritt der Ukraine zur EU.

Juschtschenko erinnerte an die europäischen Wurzeln seines Landes. Niemand könne das ukrainische Volk aufhalten auf dem Weg in Richtung Europa. Gleichzeitig räumte er ein, dass das Land auf dem Weg zur Vollmitgliedschaft lang sein werde und es noch Reformen brauche.

Bindungen zu Russland

Juschtschenko betonte in Brüssel, sein Land wolle ungeachtet der Annäherung an die EU an seinen historischen Bindungen zu Russland festhalten. Es sei seiner Auffassung nach nicht möglich, in Richtung Europa zu gehen, ohne gute Beziehungen zu Russland zu unterhalten, sagte er nach einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsident José Manuel Durão Barroso.

In Brüssel steht die Vollmitgliedschaft der Ukraine bisher nicht auf der Agenda. Erst am Montag hatten die EU-Aussenminister bekräftigt, dass sie die Ukraine nicht als EU-Beitrittskandidaten betrachten. Sie verabschiedeten aber ein Aktionsplan zum Ausbau der Beziehungen mit der ehemaligen Sowjetrepublik.

Das EU-Parlament hatte sich im Januar dafür ausgesprochen, der Ukraine eine klare europäische Perspektive zu eröffnen. In einer mit deutlicher Mehrheit verabschiedeten Resolution hiess es auch, am Ende der Annäherung könne möglicherweise der EU-Beitritt der Ukraine stehen.

(bert/sda)

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