Juschtschenko will nach Russland reisen

Sollte Juschtschenko bei der Wiederholung der Stichwahl am Sonntag gewinnen, werde ihn seine erste Auslandsreise als Staatschef nach Russland führen, teilte sein Büro mit.

Strategisches Interesse

Dem Radiosender UR-1 hatte der pro-westliche Juschtschenko zuvor gesagt, Russland sei für die Ukraine von strategischem Interesse. Er sei überzeugt, dass wir mit Russland hervorragende Beziehungen haben werden. Zugleich betonte er jedoch, die europäische Integration geniesse Vorrang.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bekräftigt, Moskau sei zu einer Zusammenarbeit mit Juschtschenko bereit. Bis zur ersten Stichwahl am 21. November hatte Putin den pro-russischen Kandidaten, Ministerpräsident Viktor Janukowitsch, stark unterstützt.

Versammlung auf dem Unabhängigkeitsplatz

In der Hauptstadt Kiew versammelten sich am Abend zehntausende Juschtschenko-Anhänger zu einer Grosskundgebung auf dem Unabhängigkeitsplatz. Die Aktion fand genau einen Monat nach dem Beginn der Proteste gegen die erste Stichwahl statt.

Die Opposition wollte damit den Druck auf die ukrainischen Behörden aufrecht erhalten, diesmal für einen korrekten Ablauf der Stichwahl zu sorgen.

Der Oberste Gerichtshof hatte die erste Stichwahl nach grossen Protesten der Opposition wegen Wahlfälschung für ungültig erklärt und eine Wiederholung angeordnet.

Vor Fälschungen besser geschützt

Die neuen Stimmzettel seien vor Fälschungen besser geschützt, sagte der Vorsitzende der Wahlkommission, Jaroslaw Dawidowitsch.

Dank eines einzigartigen Schutzes könnten die in der staatlichen Gelddruckerei hergestellten Dokumente nicht kopiert werden.

Die Briefwahlunterlagen würden auf dem gleichen Papier wie die Stimmzettel gedruckt. Nach der Einschränkung der Briefwahl durch das neue Wahlgesetz würden nur noch 188 000 statt wie zuvor knapp 1,5 Millionen Briefwahlunterlagen ausgegeben. Bei der ersten Runde war gemäss der Opposition bei der Briefwahl stark betrogen worden.

(bsk/sda)