Juventus Turin im Sumpf des Dopings

publiziert: Freitag, 15. Okt 2004 / 16:21 Uhr / aktualisiert: Freitag, 15. Okt 2004 / 18:23 Uhr

Turin - Die (Doping-)Schlinge zieht sich immer enger um den Hals wichtiger Funktionäre von Juventus Turin. Die Staatsanwälte beschuldigen die Turiner im seit Monaten dauernden Prozess, systematisch Dopingsubstanzen an Spieler verschrieben zu haben.

Hat Alessandro Del Piero mit EPO nachgeholfen?
Hat Alessandro Del Piero mit EPO nachgeholfen?
Ein medizinisches Gutachten von einem den italienischen Fussball-Verband beratenden Professor, das von Juventus bisher immer bestritten worden war, hatte den Verdacht der Doping-Praktiken in der "Casa Bianconera" erhärtet.

Überprüft wurden die Blutwerte von diversen Juve-Spielern zwischen 1994 und 1998. Wegen der starken Werteschwankungen bei mindestens zehn Spielern, darunter Alessandro Del Piero, Paolo Montero und Alessio Tacchinardi, die jetzt noch zur Juve-Squadra gehören, sowie die ehemaligen Akteure Antonio Conte und Didier Dechamps, wird auf die Einnahme von EPO geschlossen.

"Die Blutwerte der Spieler beweisen, dass sie EPO zu sich genommen haben", erklärte Staatsanwalt Gianfranco Colace. Der Geschäftsführer der Juve, Antonio Giraudo, und der Teamarzt, Riccardo Agricola, werden beschuldigt, den Akteuren zudem Transfusionen mit stimulierenden Mitteln verabreicht zu haben. "Die Spieler sind mit Dopingmitteln behandelt worden, um die Genesung zu beschleunigen und um ihre Leistungen zu verbessern."

(rp/Si)

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