Kämpfe am Jahrestag des Hamas-Wahlsiegs

Unter den Opfern der Gefechte und Bombenanschläge von Anhängern und Gegnern der Regierung waren auch Zivilisten, unter anderem ein zweijähriges Kind. Mindestens 20 weitere Personen wurden verletzt.

Bei Schiessereien im Süden Gazas starben acht Anhänger der regierenden radikal-islamischen Hamas, darunter auch ein Funktionär.

Von der Hamas kommandierte Sicherheitskräfte erschossen ihrerseits ein Mitglied der Al-Aksa-Brigaden der Fatah, das sie wegen eines Bombenanschlags auf Hamas-Kräfte am Donnerstagabend festnehmen wollten.

Eine mit der Fatah verbundene Extremistengruppe will zudem 24 Hamas-Leute als Geiseln genommen haben.

Gefechte bis in die Nacht

Im Gazastreifen war auch nach Einbruch der Dunkelheit Gewehrfeuer zu hören. Die Zentrale der Sicherheitskräfte der Fatah in Gaza sowie das Wohnhaus des Aussenministers wurden mit Granaten beschossen.

Ein Hamas-Sprecher drohte mit «gnadenloser Rache» für die Tötung der Hamas-Anhänger. Die Fatah warf ihrerseits den Hamas-Sicherheitskräften vor, das Brigaden-Mitglied Nabil al-Dschardschir regelrecht hingerichtet zu haben.

Stockende Verhandlungen

Angesichts der Gewalt gerieten die Verhandlungen über die Bildung einer Einheitsregierung aus Hamas und Fatah ins Stocken. Die Hamas habe beschlossen, den nationalen Dialog mit der Fatah auf Eis zu legen, um die Morde gegen ihre Mitglieder zu verurteilen, sagte ein Hamas-Sprecher.

Die Fatah reagierte umgehend auf diese Äusserung. Die Erklärung der Hamas komme nicht überraschend, sagte ein Sprecher. Die Hamas wolle keine Einheitsregierung. Mit «diesen Mördern» könne man keinen Dialog führen.

(bert/sda)