Kämpfe im Osten Kongos treiben Zehntausende in die Flucht

publiziert: Montag, 20. Dez 2004 / 14:16 Uhr / aktualisiert: Montag, 20. Dez 2004 / 15:35 Uhr

Kinshasa - Im Osten der Demokratischen Republik Kongo droht nach Angaben der UNO eine neue humanitäre Katastrophe. Allein in den vergangenen Tagen seien zehntausende Menschen vor Kämpfen zwischen der Armee und meuternden Soldaten geflohen.

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Ganze Dörfer an der Grenze zu Ruanda seien bereits entvölkert, sagte der UNO-Nothilfekoordinator Jan Egeland in New York. Wegen der heftigen Kämpfe hatten sich die Hilfsorganisationen aus der Region zurückgezogen.

Die meisten der aufständischen Soldaten gehören ehemaligen Rebellengruppen an, die im Zuge früherer Friedensabkommen in die kongolesische Armee integriert worden waren. In der vergangenen Woche nahmen sie die Stadt Kanyabayonga in der Grenzprovinz Nord-Kivu ein. Unterstützt werden sie dabei nach Augenzeugenberichten von Kontaktoffizieren der ruandischen Armee.

Nach Schätzungen eines lokalen UNO-Vertreters sind mehr als 100 000 Menschen inzwischen auf der Flucht: Zu ihnen gehörten auch Zehntausende, die schon vor Monaten beim ersten Ausbruch der Kämpfe ihre Häuser verlassen hatten und nun auch ihre Notunterkünfte aufgeben mussten.

Die Situation in der Region droht zu eskalieren. Der Kongo beschuldigt das Nachbarland Ruanda, eine Offensive in der Unruheregion gestartet zu haben, die als Rückzugsgebiet für ruandische Hutu-Extremisten dient.

Kigali bestreitet die Vorwürfe, hatte aber Ende November offen mit einem Einmarsch gedroht. Nach Angaben zahlreicher Augenzeugen und auch der UNO halten sich ruandische Soldaten bereits seit Ende November in dem Grenzgebiet auf.

Kongos Präsident Joseph Kabila entsandte inzwischen selbst Tausende von Soldaten zur Verstärkung in den Norden. Nach Angaben der UNO sind die in der Regel schlecht ausgerüsteten regulären Truppen selbst zu einer Bedrohung für die Zivilbevölkerung geworden.

Häufig sei nicht zu unterscheiden, wer hinter den Plünderungen, Diebstählen und Vergewaltigungen in der Region stehe, ob Armee oder die Aufständischen.

(fest/sda)

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