Kamerun wurde Fussball-Olympiasieger nach Penaltykrimi

Nach 90 Minuten und der Verlängerung stand es 2:2.
Wie schon im Viertelfinal gegen Brasilien (2:1) und im Halbfinal gegen Chile (2:1) zeigte Aussenseiter Kamerun grosse Moral, denn er holte wiederum einen Rückstand auf. Dabei hätte die Partie rasch entschieden sein können. Zunächst stand es nach nur 80 Sekunden durch Xavi (FC Barcelona) 1:0 für die Spanier, die nach knapp fünf Minuten sogar auf 2:0 hätten erhöhen können. Aber der erst 16- jährige Torhüter Idriss Kameni parierte den Foulelfmeter von Angulo.

Unmittelbar vor der Pause fiel durch Gabri (FC Barcelona/45.) doch noch das zweite Tor für die Spanier. Durch ein Eigentor von Amaya (54.), der nach 120 Minuten auch noch den entscheidenden Penalty an die Latte setzte, und dank Samuel Eto'o von Real Mallorca (58.) schaffte Kamerun aber unverhofft die Wende.

Als Spanien nach den Platzverweisen von Gabri (Rot/70.) und José Mari (AC Milan) nach der zweiten «Schwalbe» (Gelb-Rot/90.) nur noch acht Feldspieler auf dem Rasen hatte, konnte der dreifache WM- Teilnehmer Kamerum mit seinen Freiheiten aber nur mehr wenig anfangen. Gegen Brasilien hatte Kamerun noch mit acht Feldspielern den Sieg erzwungen.

Im Penaltyschiessen behielten die fünf Schützen Kameruns die Nerven. Den entscheidenden Stoss versenkte Pierre Wome (Bologna) ins Netz. Damit holte nach Nigeria 1996 erneut ein Team aus Afrika Olympia-Gold. Spanien, der Olympiasieger von 1992, hatte in zuvor fünf Spielen gegen afrikanische Mannschaften noch nie verloren.

Zamorano Torschützenkönig

Durch zwei Treffer von Torschützenkönig Ivan Zamorano (Inter Mailand) im Spiel um Platz 3 gegen die USA holte Chile die Bronzemedaille. Insgesamt traf der frühere St. Galler in fünf Spielen sechs Mal.

(ba/sda)