Kampagne Euro 08 gegen Frauenhandel

publiziert: Montag, 26. Mai 2008 / 10:30 Uhr

Heute Abend, 26. Mai 2008, lanciert die Kampagne «Euro 08 gegen Frauenhandel» einen Spot gegen Frauenhandel. Der an einen Kinotrailer erinnernde Film rüttelt auf und setzt ein deutliches Zeichen gegen Frauenhandel. Mit der Ausstrahlung des Spots während der EURO 2008 in den Stadien, an Public Viewings und am Fernsehen informiert die Kampagne ein breites Publikum zu Frauenhandel in der Schweiz.

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Erniedrigung, Entwürdigung, Gewalt, Ausbeutung – was ein Opfer von Frauenhandel durchmacht, ist schwer auszuhalten, und ist doch Realität, auch in der Schweiz.

Das zeigt ein Spot, lanciert von der Kampagne «Euro 08 gegen Frauenhandel», der ab morgen im Fernsehen und während der Dauer der Fussball-EM auch auf Grossleinwänden in den Austragungsstädten und an Public Viewings gezeigt wird.

«Mit dem Spot setzen wir ein starkes Zeichen gegen Frauenhandel und rütteln auf», erklärt alt-Nationalrätin Ruth-Gaby Vermot, Co-Präsidentin der Kampagne. «Das ist dringend nötig, um diese schwere Menschenrechtsverletzung zu bekämpfen.» Die EURO 2008 ist eine einzigartige Gelegenheit, um ein breites, heterogenes Publikum zu Frauenhandel zu informieren – insbesondere auch viele Männer.

Männer spielen eine wichtige Rolle

Männer können im Kampf gegen Frauenhandel eine wichtige Rolle spielen – zum Beispiel Freier. «Nicht jede Sexarbeiterin ist ein Opfer von Frauenhandel, aber der Spot soll dazu anregen innezuhalten und hinzuschauen – auch hinter die Fassade des Sexgewerbes», führt Doro Winkler vom Fraueninformationszentrum FIZ (Fachstelle gegen Frauenhandel) und Co-Präsidentin der Kampagne aus.

«Eine öffentliche Präventionskampagne im Rahmen der EURO 2008 ist für die Sensibilisierung der Thematik wichtig und sinnvoll», erklärt auch Andreas Schär von der Projektorganisation Öffentliche Hand UEFA EURO 2008, die den Spot mit einer Anschubfinanzierung von 100'000 Franken unterstützt hat.

Menschenhandel ist ein Verbrechen, und die Opfer brauchen Hilfe

An der Präsentation des Spots erinnert Fussballkommentator Dani Wyler von SF1 daran, dass Menschenhandel auch im Sportbusiness stattfindet: «Junge Fussballer aus Afrika oder Südamerika werden von skrupellosen Agenten nach Europa vermittelt, verkauft... und vergessen. Ob Handel mit Fussballern oder Handel mit Frauen: Menschenhandel ist ein Verbrechen, und die Opfer brauchen Hilfe.»

Der von der walker Werbeagentur produzierte Spot stellt in Spielfilmqualität den Alptraum einer Frau dar, die gehandelt und an die Sexindustrie verkauft wurde. In einer schnellen Abfolge von starken Bildern schafft es der Film in 60 Sekunden, sowohl die Heftigkeit wie das Unfassbare dieses Verbrechens wiederzugeben.

Eine junge Frau tappt wie eine Traumwandlerin durch die Schrecken dessen, was ihr angetan wurde – und findet sich schliesslich in einem Schaufenster wieder.

Für die Umsetzung des Films konnte der britische Regisseur Jeff Thomas gewonnen werden. Die Musik des TV-Spots stammt aus dem Oscar preisgekrönten Spielfilm «There Will Be Blood» mit Daniel Day Lewis. Als Komponist zeichnet Jonny Greenwood verantwortlich.

Der Spot wird in den vier Schweizer Stadien und auf den Grossleinwänden der Host Cities Bern, Basel und Zürich zu sehen sein – dies dank der Unterstützung der EURO 2008 SA sowie der drei Deutschschweizer Austragungsstädte.

Der Spot wird überdies am Fernsehen sowie an den Public Viewings in Aarau, Buchs, Chur, Glarus, Kreuzlingen, La Chaux-de-Fonds, Lausanne, Lugano, Sion, Solothurn und in der EM-Meile im Fürstentum Liechtenstein gezeigt.

(li/pd)

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Die Neuerscheinung ist seit zwei Monaten in allen östereichischen Bestseller-Listen und wirklich ein gut recherchiertes und spannend geschriebenes Sachbuch mit einer Hülle und Fülle von realen Geschichten von betroffenen Frauen, die Opfer von Zwangsprostitution am europäischen Straßenstrich wurden.
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Ihr Engagement verführt sie nie zur Einseitigkeit. Sie setzt sich nicht für die eine Seite ein oder für die andere, sondern für die Menschen da und dort – für deren unverbrüchliche und unteilbare Rechte." (Doron Rabinovici)

"Man muss sich nur mal vorstellen, was los wäre, wenn eine Österreicherin zur Zwangsprostitution nach Afrika oder Osteuropa entführt würde. Wir würden doch keine Ruhe geben, bis wir sie gerettet hätten. Doch stattdessen sind die Opfer unter uns – ebenso wie die Täter und Profiteure (wie wir gesehen haben: bis in höchste Polizeikreise). Illusionslos betrachtet, ist das das schlimmste Kapitel der gegenwärtigen westlichen, freien und demokratischen Gesellschaft." (Jochen Bendele, Kleine Zeitung)

Weiters Siehe Rezensionen in der FAZ, Der Standard, Die Presse, Basler Stab, usw.
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Joy, 19, vermietet ihren Körper für zehn Euro pro Kunde in Wien: Sie muss 45.000 Euro an die Frauenhandels-Mafia abzahlen. Grace, 24, hat die Prostitution verweigert, darum wurde ihr Bruder zu Hause niedergeschossen. Zwei von bis zu 100.000 Frauen aus Nigeria, die in Europa als Zwangs-Prostituierte auf der Straße stehen: Die Autorinnen liefern nicht nur einen fundierten Bericht über Frauenhandel und erzählen aus dem Alltag afrikanischer Zwangs-Prostituierter in Wien, Turin, Frankfurt, und Zürich, ihre riskanten Recherchen führten sie auch bis nach Nigeria. Sie decken die Methoden der Frauenhändler auf, gehen der Rolle von Polizei und Behörden nach und sprechen mit den Freiern in Europa. Ein packender und einfühlsamer Bericht über Ausbeutung, Rassismus und die Hintergründe des größten kriminellen Wirtschaftszweiges der Welt.

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