Kampf gegen Sparpläne im Regionalverkehr

publiziert: Donnerstag, 12. Aug 2010 / 11:18 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 12. Aug 2010 / 14:41 Uhr
Francois Marthaler, Präsident der kantonalen Verkehrsdirektoren KoeV und VCS-Zentralpräsidentin Franziska Teuscher.
Francois Marthaler, Präsident der kantonalen Verkehrsdirektoren KoeV und VCS-Zentralpräsidentin Franziska Teuscher.

Bern - Ab 2012 will der Bund im Regionalverkehr jährlich 15 Millionen Franken sparen. 160 Postauto-Linien sollen deswegen vom Bund kein Geld mehr erhalten. Damit würden ganze Regionen vom Netz des öffentlichen Verkehrs abgehängt, befürchten der VCS, die Kantone sowie Tourismusvertreter.

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Die Massnahme habe gravierende Folgen für die Bewohner der betroffenen Regionen, kritisierte die VCS-Zentralpräsidentin Franziska Teuscher am Donnerstag vor den Medien in Bern.

Insbesondere die Bewegungsfreiheit der Schulkinder und Betagten würde eingeschränkt, erläuterte der Vize-Gemeindepräsident von Saanen im Kanton Bern, Toni von Grünigen, am Beispiel des Turbachtals die Folgen. Aus Spargründen gefährde der Bund so die Bemühungen einer ganzen Talschaft gegen die Abwanderung.

Handicap für Tourismus

Negative Auswirkungen prophezeit der VCS auch für den Tourismus. Im Wanderland Schweiz würden hunderte Wanderweg-Kilometer entwertet. Um beispielsweise ins Diemtigtal im Berner Oberland zu gelangen oder nach Ovronnaz im Wallis oder Luthern Bad im Napfgebiet, müssten die Wanderer deshalb fortan aufs Privatauto umsteigen und damit die Umwelt belasten.

Die Sparpläne sind nach Ansicht von Teuscher nicht gerechtfertigt: Dem letztes Jahr angekündigten Konsolidierungsprogramm liege die Annahme zugrunde, dass der Bund 2010 ein Defizit von 2,4 Milliarden Franken schreibe. Seit gestern wisse man nun, dass wohl eher ein Überschuss von 600 Millionen Franken zu erwarten sei. Es gebe so keinen Grund für den «übertriebenen Sparkurs».

Am stärksten betroffen wären die flächenmässig grössten Kantone. Unter der Annahme, dass die Kantone die Subventionskürzung des Bundes nicht ausgleichen, müssten in Bern 28 Linien, in der Waadt 26, in Graubünden 21 und im Wallis 18 ihren Betrieb einstellen. Damit wären je nach Kanton bis zu einem Drittel der Linien bedroht.

Kantone wollen nicht zahlen

Die Kantone wollen nicht ohne weiteres für den Bund in die Bresche springen, wie der Präsident der kantonalen Verkehrsdirektoren (KöV), François Marthaler (Grüne/VD), sagte. Es sei nicht opportun, nur zwei Jahre nach Inkraftsetzung der neuen Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen bereits wieder die Spielregeln zu ändern.

(ade/sda)

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