Kampflust vor Wahlen mit BDP-Beteiligung

publiziert: Montag, 20. Okt 2008 / 10:35 Uhr / aktualisiert: Montag, 20. Okt 2008 / 13:36 Uhr

Bern - Vor vier Jahren noch für die SVP gewählt, stellen sich nun verschiedene Exekutivmitglieder in Berner Gemeinden für die BDP zur Wiederwahl. Nicht überall ist die Kampfeslust aber so gross wie im Minger-Dorf Schüpfen

SVP und BDP beruften sich beide auf das Erbe Rudolf Mingers.
SVP und BDP beruften sich beide auf das Erbe Rudolf Mingers.
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«So spannend war es noch nie», sagt der Schüpfener SVP-Präsident und Gemeinderat Martin Schlup.

Er verhehlt nicht, dass seine Partei zum Ziel hat, bei den Gemeindewahlen am 2. November der BDP ihren Sitz gleich wieder abzujagen. Im Sommer wechselte mit Peter Gerber einer der drei SVP-Gemeinderäten zur BDP.

«Minger ruhen lassen»

Gerber geht davon aus, dass das Risiko, nach vier Jahren nicht im Amt bestätigt zu werden, nach der Spaltung «leicht höher ist als normal». Das Wahlresultat hänge stark von der Wahlbeteiligung ab. Beide Gemeinderäte nehmen aber an, dass die SVP dank ihrer langen Tradition in der Bevölkerung etwas mehr Rückhalt geniesst als die neue BDP.

Im Heimatdorf des legendären Bundesrats und BGB-Gründers Rudolf Minger ist das Verhältnis zwischen den zwei Parteien besonders delikat, da beide sich auf Mingers Erbe berufen. Gerber will aber nach vorne schauen, «die Aufgaben anpacken» und Minger «ruhen lassen».

«Malus der Spaltung»

Kommunalwahlen seien gerade in kleinen Gemeinden hauptsächlich Persönlichkeitswahlen, erklärt der Berner Politologe Hans Hirter. Dabei spiele der Bisherigen-Bonus. Dennoch sei klar, dass sich der «Malus der Spaltung» als grösste Hypothek für die BDP erweisen könnte. Besonders weil sich die SVP Kanton Bern zur Zeit sehr gemässigt gebe.

Deswegen dürfe die Bedeutung der Kommunalwahlen für die BDP in grösseren Gemeinden nicht unterschätzt werden, mahnt Hirter. Dort müsse die Partei sich eine «Basis erkämpfen».

Verständigung in Oberhofen

Eher auf Verständigung bedacht ist etwa die BDP in Oberhofen am Thunersee, wo alle drei SVP-Gemeinderäte im Juli zur BDP übertraten und nun von neuen SVP-Kandidaten herausgefordert werden. Man habe sich zwar von der SVP Schweiz distanziert, aber auf Gemeindeebene hege man keinen Groll, betont Gemeindepräsident Manfred Ammann (BDP).

Bei Gemeindewahlen gehe es vornehmlich um Personen und die Sachpolitik, zeigt sich auch BDP-Grossrat Lorenz Hess überzeugt. Deshalb lasse sich die Bewährungsprobe der BDP in den Gemeinden nicht so einfach auf den Kanton ummünzen. Der Aufbau der Sektionen sei hier zentral. «Die echte Nagelprobe für die Kantonalpatei werden die Grossratswahlen im Jahr 2010 sein.»

Die Bürgerlich-Demokratische Partei Kanton Bern zählt mittlerweile 1400 Mitglieder. 18 Sektionen sind bereits entstanden. Am 1. November steht zudem der Gründungstermin für die nationale Partei an.

(von Franziska Linder/sda)

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Auch Samuel Schmid wird am 1. November dabei sein.
 
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