Ebola-Epidemie

Kanada lässt niemanden mehr aus Ebola-Gebieten einreisen

publiziert: Samstag, 1. Nov 2014 / 08:22 Uhr
Nach Kanada darf auch niemand mehr einreisen, der sich in den vergangenen drei Monaten in einem von Ebola betroffenen Land aufhielt.
Nach Kanada darf auch niemand mehr einreisen, der sich in den vergangenen drei Monaten in einem von Ebola betroffenen Land aufhielt.

Ottawa/Genf - Kanada schliesst seine Grenzen für Menschen aus den von der Ebola-Epidemie betroffenen Ländern. Es bearbeitet Visa-Anträge sowie laufende Visa-Verfahren von Staatsbürgern der von der Seuche betroffenen Länder nicht mehr.

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Diese Massnahmen wurden am Freitag im kanadischen Amtsblatt mitgeteilt. Damit ist Kanada nach Australien das zweite westliche Land, dass eine derart rigorose Massnahme ergreift. Nach Kanada darf auch niemand mehr einreisen, der sich in den vergangenen drei Monaten in einem der von Ebola betroffenen Länder aufhielt.

Die Inkubationszeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit beträgt 21 Tage. Erst nach Ausbruch der Krankheit sind Infizierte selbst ansteckend.

Mehr als 13'500 Ebola-Fälle

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte derweil eine neue Bilanz zur Ebola-Epidemie. Die Zahl der Ebola-Fälle in Westafrika liegt demnach bei mehr als 13'500. 13'567 Menschen sind bislang an der Seuche erkrankt, wie die Organisation am Freitag in Genf mitteilte.

4951 Menschen seien durch das Virus gestorben, hiess es. Die Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Die Zahl der offiziell registrierten Fälle sei im Vergleich zum vorherigen Stand leicht gesunken, da sich einige Verdachtsfälle in Guinea nicht bestätigt hätten.

Am Mittwoch hatte die WHO noch von etwa 13'700 Ebola-Erkrankungen gesprochen. Betroffen sind vor allem Liberia, Guinea und Sierra Leone. In deren Nachbarstaaten waren vereinzelte Ebola-Fälle aufgetreten.

Weniger Neuinfektionen

Die Vereinten Nationen meldeten derweil Fortschritte bei der Bekämpfung von Ebola in Westafrika. Aktuelle Zahlen deuteten beispielsweise auf weniger Neuinfektionen in Liberia hin, sagte der UNO-Ebolakoordinator David Navarro am Freitag in New York. Man sei zudem auf einem guten Weg, wie geplant bis Anfang Dezember 70 Prozent aller Erkrankten zu behandeln.

Von der geforderten Milliarde Dollar an Hilfsgeldern seien 50 Prozent bereits zugesagt, hiess es weiter. «Aber es ist noch ein weiter Weg bis wir sagen können, dass wir den Ausbruch der Krankheit unter Kontrolle oder gar überstanden haben.»

Navarro kritisierte die Quarantäneregeln einiger Staaten bei der Rückkehr von Ärzten und Krankenschwestern. «Wir möchten nicht, dass sie sich in ihrer Heimat nach der Rückkehr nicht willkommen fühlen.»

In den USA war vergangene Woche eine Krankenschwester direkt nach ihrer Rückkehr aus Sierra Leone unter ihrer Ansicht nach sehr harschen Bedingungen isoliert worden. Sie zeigt keine Symptome und bisher konnte bei ihr in mehreren Tests keine Infektion festgestellt werden.

Prostest von Krankenschwestern

Mit landesweiten Streiks und Protestaktionen wollen amerikanische Krankenschwestern im kommenden Monat einen besseren Schutz vor Ebola in den US-Kliniken fordern. Ziel sei es, «schärfere Ebola-Sicherheitsvorkehrungen in den Spitälern des Landes» zu erzielen, erklärte der Berufsverband der US-Krankenschwestern.

Das Virus überträgt sich durch Körperflüssigkeiten, medizinisches Personal ist bei der Pflege von Ebola-Kranken daher besonders gefährdet.

In Spanien war Anfang Oktober eine Pflegehelferin erkrankt. Die Frau hatte einen älteren Priester betreut, der sich in Westafrika infiziert und zur Behandlung heimgeholt worden war. Wie die WHO nun mitteilte, wiesen sämtliche 83 Kontaktpersonen der Pflegerin nach der maximalen Inkubationszeit von 21 Tagen keine Symptome auf.

China stockt Hilfe auf

Angesichts der Ebola-Epidemie stockte China seine Hilfen zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika auf. Es seien insgesamt 750 Millionen Yuan (116 Millionen Franken) bereitgestellt worden, teilte der Generaldirektor im Aussenministerium in Peking, Lin Songtian, am Freitag mit.

(jbo/sda)

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kanadische und auch die australische Regierung handelt sowohl bei der Seuchen-Prävention wie politisch völlig richtig. Denn sie ist von der dortigen Wählerschaft ins Amt gebracht und mit dem Auftrag versehen worden, für das Wohl ihrer Bürger zu sorgen. Das tut zumindest Australien daher auch mit der "No Way"-Kampagne gegen angebliche Flüchtlinge.
Der Schutz der eigenen Leute ist immer vorrangig. Das gilt auch für die jüngsten Beschlüsse der Staaten New York, New Jersey und Illinois zur Quarantäne, die in Europa eigentlich noch dringlicher wären und längst hätten kommen müssen.
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