Kanadischer Jurist als Präsident des Schiedsgerichts

Kanadier vermittelt in Affäre Libyen-Schweiz

publiziert: Dienstag, 15. Feb 2011 / 09:37 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 15. Feb 2011 / 11:39 Uhr
Der ehemalige Richter Kirsch am internationalen Strafgerichtshof soll vermitteln.
Der ehemalige Richter Kirsch am internationalen Strafgerichtshof soll vermitteln.

Tripolis - Libyen hat sich nach eigenen Angaben mit der Schweiz auf einen Präsidenten des Schiedsgerichts geeinigt. Der kanadische Jurist Philippe Kirsch soll helfen, die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern wieder zu normalisieren.

3 Meldungen im Zusammenhang
Vertreter Libyens und der Schweiz hätten «beiderseits eingewilligt, den Kanadier Kirsch zum Präsidenten des Schiedsgerichts zu berufen», zitierte die Nachrichtenagentur Reuters am Montagabend das libysche Aussenministerium.

Von Schweizer Seite wurden die libyschen Angaben nicht bestätigt. Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) äussere sich nicht zu Verfahrensfragen, hiess es beim EDA auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.

Kirsch gehört zu den Juristen, die 1998 das Römer Statut ausarbeiteten, das zum Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in den Haag führte. Der Kanadier wurde 2003 als einer der ersten Richter des neuen Gerichtshofes gewählt. Bis 2009 war er Vorsitzender des ICC.

Kirsch ist Mitglied des Ständigen Schiedshofes in Den Haag, welcher der friedlichen Beilegung von internationalen Konflikte dient. Zeitweise war Kirsch auch als Diplomat tätig.

Umstände der Verhaftung untersuchen

Das zwischen der Schweiz und Libyen vereinbarte Schiedsgericht soll die Umstände der Verhaftung von Hannibal Gaddafi, Sohn des libyschen Staatsführers Muammar al-Gaddafi, im Juli 2008 in Genf untersuchen. Ihm und seiner Frau wurde die Misshandlung zweier Hausangestellten vorgeworfen.

Auf die Verhaftung Hannibals geht das Zerwürfnis zwischen der Schweiz und Libyen zurück, in dessen Verlauf die Geschäftsmänner Rachid Hamdani und Max Göldi in Tripolis festgehalten worden waren. Göldi kam erst Mitte Juni frei.

Sobald der Vorsitzende des Schiedsgerichts ernannt ist, hat das Tribunal laut dem Aktionsplan zur Normalisierung der bilateralen Beziehungen 60 Tage Zeit, um einen endgültigen Entscheid zu fällen.

(dyn/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Nach den Indiskretionen in ... mehr lesen 1
Der GPDel-Präsident und Ständerat Claude Janiak.
Tripolis/Kairo - Der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi hat am Montag in Tripolis den dritten EU-Afrika-Gipfel eröffnet. ... mehr lesen 1
Muammar al-Gaddafi droht Europa.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Max Göldi war bis Juni 2010 in Libyen gefangen.
Max Göldi war bis Juni 2010 in Libyen gefangen.
Affäre Gaddafi  Bern - Sie, Cécilia Attias, habe 2010 eine wesentliche Rolle bei der Befreiung der beiden Schweizer Geiseln in Libyen gespielt. Dies schreibt die Ex-Frau des ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in ihrem Buch «Lust auf die Wahrheit» (Une envie de vérité). mehr lesen 
Gaddafi-Geisel Hamdani muss nicht bezahlen  Nyon VD - Der bis 2010 in Libyen als Geisel gefangen gehaltene Rachid Hamdani muss seinem libyschen Anwalt die geforderten 140'000 Franken nicht zahlen. Der Friedensrichter des Bezirks Nyon VD hat die Forderung des Anwalts abgelehnt. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten