Noch ein Texaner

Kandidat Perry: Noch viel weiter rechts als George W. Bush

publiziert: Freitag, 19. Aug 2011 / 15:45 Uhr
Auch Rick Perry will US-Präsident werden.
Auch Rick Perry will US-Präsident werden.

Ein Texaner, der die Waffe immer bei sich trägt und einst für seine allzu engen Jeans belächelt wurde, ist plötzlich der Mann in der amerikanischen Politik, über den am meisten diskutiert wird.

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Nur wenige Tage sind vergangen, seit er seinen Einstieg ins Rennen um die Kandidatur der Republikaner bekannt gegeben hat und schon führt er Umfragen zufolge das Rennen an.

«Amerikaner mögen dieses texanische Image ganz besonders. Diese Cowboy-Attitüde, das Grossspurige und die Stiefel». erklärte mir der CNN-Beobachter Will Cain vor einigen Tagen. «Das suggeriert Führungsstärke».

Der besagte grossspurige Mann mit den Stiefeln ist der Gouverneur von Texas: Rick Perry, der am Samstag seine Kandidatur angekündigt hat. Einer Umfrage von Rasmussen zufolge führt er die interne Rangliste der Republikaner bereits mit einer Zustimmungsrate von 29 Prozent unter allen Befragten an.

Damit liegt er weit vor Mitt Romney, dem bisherigen Favoriten, der nun mit einer Zustimmung von 18 Prozent den zweiten Platz innehat.

Texaner wissen wie man gewinnt

Die Unterstützer von Perry halten ihm zugute, dass der von ihm regierte Bundesstaat bis jetzt ein überaus solides wirtschaftliches Wachstum genossen hat. Und dies sei schliesslich ein Zeichen dafür, dass Perry wisse, wie man regiert. Sie sagen, seine erfolgreiche Karriere als der am längsten amtierende Gouverneur von Texas aller Zeiten sei Beweis genug dafür, dass er wisse, wie man gewinnt.

«Gouverneur Perry hat in seinem ganzen Leben noch nie eine Wahl verloren», meint etwa der Vorsitzende der republikanischen Partei von Texas, Steve Munisteri.

Allerdings ist Perry auch eine schillernde Persönlichkeit. Viele erinnern sich noch an einen jungen Politiker, dessen Hosen so eng sassen, dass er laut dem damaligen Kongressmitarbeiter (und heutigen CNN-Analysten) Paul Begala den Spitznamen «der Schritt» trug.

Erst kürzlich hingegen teilte Perry der Associated Press mit, beim Joggen sei er teilweise mit einer mit einem Laservisier ausgestatteten Pistole bewaffnet, um sich vor Schlangen zu schützen. Ferner habe er mit der Waffe einmal einen Kojoten erlegt.

Politisch tritt Perry als Konservativer auf, der leidenschaftlich für weniger Regierungseinfluss eintritt und eine Politik für Steuersenkungen unterstützt, wie sie unter Anhängern der Tea Party Bewegung populär ist.

Vor kurzem demonstrierte er in ungewöhnlicher Deutlichkeit seine Nähe zu den konservativen Christen, indem er einen Tag des Gebets organisierte, bei dem über die Rückschläge reflektiert wurde, die die Vereinigten Staaten im Moment verkraften müssen. Dabei sagte er: «Die Wirtschaft befindet sich in stürmischen Gewässern, die Gemeinden sind in der Krise und die Menschen treiben inmitten von moralischem Relativismus umher - wir benötigen Gottes Hilfe! Darum rufe ich das amerikanische Volk dazu auf, zu beten und zu fasten, so wie es auch Jesus getan hat».

Die Kritiker von Perry werfen ihm schlichtweg vor, einen weiteren erfolgreichen Texaner übertrumpfen zu wollen, der sich ebenfalls regelmässig auf Gott und seinen Glauben berufen hat.

«Ich weiss nicht, woran er glaubt,» sagte Perrys ehemaliger demokratischer Rivale Jim Hightower. «Aber ich weiss, welche Position er eingenommen hat und diese Position liegt noch viel weiter rechts als die von George W. Bush.»

Bush ist allerdings erfolgreich zum Präsidenten gewählt worden - zweimal. Insofern könnten einige Republikaner mit diesem Vergleich absolut glücklich sein.

Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.
 

(li/CNN-News)

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Rick Perry kritisiert die Aussenpolitik von US-Präsident Barack Obama.
Ich freue mich schon
auf die Amtseinführung wenn Rick Perry eine Hand auf der Bibel, die andere auf der Laservisierpistole hat.
Dann werden die Republikaner so etwas von Stolz platzen!
Einfache Feststellung
Wer in Texas mit einer Pistole mit Laservisier joggen geht, muss von Haus aus ein A****loch sein.
Angstszenario
Was? Sie haben geglaubt nach Bush Junior kann es nicht mehr schlimmer kommen?

Sie irren, gewaltig.

Die Republikaner finden immer noch einen schlimmeren Siegtyp der Präsident werden will.

Rick Perry ist ab Januar 2013 Präsident, darauf können wir uns verlassen.

Die rechts aussen stehenden Republikaner, neuerdings auch Tea Party genannt, kennen keine finanziellen Grenzen um ihre Propaganda, Hetzkampagnen, Lügen und Geschichtsverdrehung so lange zu verbreiten, bis der gebeutelte amerikanische Druchschnittsbürger mit 3 Jobs glaubt, sie seien die Lösung.
Erinnerung an 8 Jahre Bush? Sorry, das war 2000-2008, im Herbst 2012 werden sich diese Durchschnittswähler gerade noch knapp daran erinnern können was 2010 war, mit Glück 2009.

Und im Herbst 2012 schauen die Durchschnittsbürger ins abgemagerte Portemonnaie, sind frustriert und geben dem Präsidenten die Schuld. Und da dieser Demokrat ist, muss man wohl Republikaner wählen.

Das funktioniert übrigens auch umgekehrt. Bush Senior wurde wegen der Wirtschaft abgewählt, das war der einzige Grund. Bush Senior war nämlich ein guter Präsident, aber was interessiert das den Wähler schon, wenn im Portemonnaie nicht viel ist, und da muss ja der momentane Präsident Schuld sein.

Rick Perry wird mit seinen Tea Party Freunden die USA komplett zum Drittweltland mit ausgesuchen künstlich entstandenen Reichenstädtchen umwandeln.

Für den Rest der Welt ist das gut. Asien, Europa, Amerika. So in etwa wird die Reihenfolge der Wirtschaftsmächte sein im Jahre 2020.

Und wen England für das Paradebeispiel neo-liberalen Komplettversagens hält am heutigen Tag, der wird 2020 verdutzt auf die USA schauen und sich die Augen reiben.
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