Kanton Glarus strebt Gemeindezusammenlegungen an

Bis vor kurzem sei es der Kanton gewesen, der die hier und dort aufklaffenden Löcher gestopft habe. Nun habe der Kanton aber selber ein Loch und so gehe dies nicht mehr. Zudem sei es immer schwieriger, Leute zu finden, die im Milizsystem bereit seien, Ämter zu übernehmen.

Nach den Vorstellungen des Glarner Regierungsrates sollte am Ende ein Kanton mit sieben Gemeinden resultieren, analog den heutigen Oberstufen-Schulkreisen. Für Projektleiter Schiesser ist diese radikale Reduktion allerdings nicht realistisch.

Wahrscheinlich könne man das historisch Gewachsene nicht einfach in eine Siebner-Form hineinzwängen, sagt er in dem Gespräch. Nehme man eine Gemeindegrösse von 2000 bis 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern an, so ergäbe dies 15 Gemeinden.

Als erste haben sich die drei Gemeinden Hätzingen, Luchsingen und Diesbach auf Anfang dieses Jahres zur Einheitsgemeinde Luchsingen mit insgesamt knapp 1300 Einwohnern zusammengeschlossen. Haslen, Nidfurn und Leuggelbach legten immerhin schon Schul- und Fürsorgegemeinden zusammen.

Widerstand gegen die Zusammenlegungen regt sich im Unterland, also zwischen Glarus und der nördlichen Kantonsgrenze. Dort liegen grössere Gemeinden wie etwa Bilten mit rund 2000 oder Netstal mit 2800 Einwohnern. Sie könnten laut Schiesser durchaus als eigenständige Gemeinden weiter existieren.

(rr/sda)