Karadzic will mit Pflichtanwalt nicht kooperieren

publiziert: Freitag, 20. Nov 2009 / 09:39 Uhr

Den Haag - Im Völkermord-Prozess gegen Radovan Karadzic hat das UNO-Tribunal für Ex-Jugoslawien den Londoner Anwalt Richard Harvey als Pflichtverteidiger bestellt. Das Gericht reagierte damit auf die Weigerung des Angeklagten, seinen Boykott des Verfahrens aufzugeben.

Radovoan Karadzic bekommt einen Londoner Anwalt als Pflichtverteidiger.
Radovoan Karadzic bekommt einen Londoner Anwalt als Pflichtverteidiger.
4 Meldungen im Zusammenhang
Nach dem Entscheid für den mit internationalen Strafsachen vertrauten britischen Juristen bekräftigte Karadzic seine Ablehnung eines Pflichtanwalts. Er sei nicht bereit, mit Harvey zu kooperieren, liess der Angeklagte über einen Sprecher mitteilen.

Der ehemalige Führer der bosnischen Serben ist in elf Punkten wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen angeklagt. Er soll persönlich für die Vertreibung und Ermordung Zehntausender Muslime und Kroaten während des Bosnienkrieges von 1992 bis 1995 verantwortlich sein. Insgesamt fielen dem Krieg etwa 100'000 Menschen zum Opfer.

Wegen Boykott Pflichtverteidiger ernannt

Zur Ernennung eines Pflichtverteidigers entschloss sich das UNO-Tribunal, nachdem der Angeklagte im Oktober die Eröffnung seines Prozesses boykottierte. Das Verfahren war daraufhin unterbrochen worden.

Da Karadzic erlaubt worden war, als sein eigener Anwalt aufzutreten, konnte das Verfahren nach der Verlesung der Anklage nicht ohne ihn fortgesetzt werden. Der nun benannte Verteidiger soll Karadzic zumindest immer dann vor Gericht vertreten, wenn dieser sich wieder weigert zu erscheinen.

Der Prozess kann frühestens am 1. März fortgesetzt werden. Bis dahin hat Harvey Zeit, sich in die Anklage einzuarbeiten, die einschliesslich der Beweisdokumente mehr als eine Million Seiten umfasst.

(tri/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Den Haag - Der frühere bosnische ... mehr lesen
Der frühere bosnische Serbenführer Karadzic ist sich keinerlei Schuld bewusst.
Den Haag - Der frühere bosnische Serbenführer Radovan Karadzic hat die Rolle der Serben im Bosnienkrieg vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag als Selbstverteidigung dargestellt. mehr lesen 
Den Haag - Das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hat den Einspruch des früheren bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic gegen die Bestellung eines Briten zum Pflichtverteidiger abgelehnt. mehr lesen 
Karadzic will sich seinen Pflichtverteidiger selbst aussuchen dürfen.
Den Haag - Der frühere bosnische Serbenführer Radovan Karadzic will sich seinen Pflichtverteidiger selbst aussuchen dürfen. Er rief das UNO-Tribunal in Den Haag auf, ihm eine Liste mit ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Ein unbekannter Hacker oder eine Gruppe von Hackern hat Anfang Juni 2023 sensible Daten des IT-Unternehmens XPlain in der Schweiz gestohlen. Zu den gestohlenen Daten gehören Kundeninformationen, Finanzdaten, geistiges Eigentum und Daten von Schweizer Behörden. mehr lesen 
Die Angriffe auf KMU werden im kommenden Jahr ebenso zunehmen, wie die auf Städte und Gemeinden.
Konzentration auf Ransomware begünstigt Angriffe auf weniger geschützte Bereiche  Jena - Wenn die Kassen in Elektro-Flächenmärkten nicht mehr klingeln, im Strassenverkehrsamt keine Kfz zugelassen werden können oder Kliniken neue Patienten abweisen ... mehr lesen  
Spyware der israelischen Firma Candiru im Fokus der Ermittlungen  Jena - Die Forscher des europäischen IT-Sicherheitsherstellers ESET haben strategische Angriffe auf die ... mehr lesen  
Watering‑Hole‑Angriffe im Nahen Osten.
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten