Kaschmir: Truppenabzug in Aussicht gestellt

publiziert: Mittwoch, 17. Nov 2004 / 09:59 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 17. Nov 2004 / 16:09 Uhr

Srinagar - Nach dem Beginn der Reduzierung indischer Soldaten in Kaschmir hat Premierminister Manmohan Singh einen weiteren Truppenabbau in Aussicht gestellt. Singh besucht zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt im Mai die Region.

Manmohan Singh will noch mehr Truppen abziehen, wenn die Gewalt nachlässt.
Manmohan Singh will noch mehr Truppen abziehen, wenn die Gewalt nachlässt.
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Sollte die Gewalt im indischen Teil Kaschmirs zurückgehen, werde er noch weitere Soldaten abziehen, sagte Singh zu Beginn seines Kaschmir-Besuchs vor Studenten in der Sommerhauptstadt Srinagar. Indien und Pakistan arbeiteten derzeit gemeinsam daran, die "sinnlose Gewalt" in Kaschmir zu beenden, betonte er.

Indien begann am Morgen mit der Reduzierung seiner Truppen. Etwa tausend Angehörige eines Fallschirmjäger-Bataillons zogen aus ihrem Stützpunkt in der nordkaschmirischen Ortschaft Anantnag ab. Nach Angaben eines Armeeoffiziers wurden sie an einen Stützpunkt ausserhalb von Kaschmir verlegt.

Wenige Stunden vor Singhs Besuch in Srinagar hatten Rebellen einen Gebäudekomplex nahe des Stadions angegriffen, in dem Singh eine Rede halten wollte. Es kam zu heftigen Schiessereien, bei denen laut indischen Grenzsoldaten zwei Rebellen und ein Zivilist getötet wurden.

Die seit 1947 zwischen Indien und Pakistan aufgeteilte Grenzregion Kaschmir ist ein Zankapfel der beiden Atommächte, der bereits zu zwei Kriegen führte. Im indischen Teil Kaschmirs kämpfen moslemische Gruppen für die Unabhängigkeit oder den Anschluss an Pakistan.

Neu Delhi wirft Islamabad die Unterstützung der Rebellen vor. Im Januar hatten beide Regierungen einen Dialog aufgenommen. Die Truppenreduzierung hatte Singh in der vergangenen Woche als weitere "vertrauensbildende Massnahme" angekündigt.

(fest/sda)

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