Kaspersky: Rustock-Aus dämmt Spam kaum ein

publiziert: Sonntag, 15. Mai 2011 / 21:57 Uhr
Microsoft hatte in Zusammenarbeit mit den US-Behörden das Spam-Botnetz Rustock lahmgelegt.
Microsoft hatte in Zusammenarbeit mit den US-Behörden das Spam-Botnetz Rustock lahmgelegt.

Moskau/Ingolstadt - Die Abschaltung des Rustock-Botnetzes Mitte März hat die Flut der Müll-E-Mails nur unwesentlich eingedämmt. Zu diesem Ergebnis kommt der AV-Spezialist Kaspersky Lab in seinem Spam Report für das erste Quartal 2011.

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Damit zeichnen die Russen ein völlig anderes Bild als viele westliche Anbieter. Die Diskrepanz mag damit zusammenhängen, dass Rustock-Spam vor allem Arzneimittel ohne die nötige Verschreibung angepriesen hat. «In Russland kann man aber Viagra einfach rezeptfrei kaufen», meint Darya Gudkova, Head of Content Analysis & Research bei Kaspersky, im Gespräch.

Kleine Delle statt grosser Knick

Am 16. März hatte Microsoft in Zusammenarbeit mit den US-Behörden das Spam-Botnetz Rustock lahmgelegt. Danach ist das Spam-Volumen laut Kaspersky-Statistik nur kurzzeitig um zwei bis drei Prozent zurückgegangen - ein Klacks im Vergleich zu den von anderen Anbietern gemeldeten Auswirkungen. Das britische-amerikanische Unternehmen Sophos beispielsweise hatte eine Woche nach der Abschaltung von rund 30 Prozent weniger Spam berichtet, andere Zahlen lagen noch höher. Mitte April hat unter anderem der deutsche E-Mail-Sicherheitsanbieter eleven einen anhalten massiven Einbruch ausgewiesen.

«Im Vergleich zu anderen Anbietern stammt der von uns untersuchte Spam zu einem viel grösseren Teil aus Russland», betont Gudkova. Eben das dürfte für den gewaltigen Unterschied in Sachen Rustock-Auswirkungen zumindest mitverantwortlich sein. «Viele Spam-Nachrichten zielen heutzutage auf bestimmte Länder oder sogar Städte ab», erklärt die Expertin. Das Botnetz war zudem dafür bekannt, Viagra rezeptfrei anzubieten - denn in den USA ist die blaue Pille ebenso wie hierzulande eigentlich verschreibungspflichtig. Russland ist im Vergleich dazu also kein attraktives Ziel für entsprechende Spam-Angebote.

Mehr Schädlinge

In einem anderen Punkt stimmen die Kaspersky-Beobachtungen leider mit jenen von eleven überein. Im ersten Quartal 2011 hat der Versand von Malware via E-Mail wieder zugenommen. Wie auch die Deutschen geht man davon aus, dass der Anstieg nicht zuletzt an cyberkriminellen Bemühungen liegt, neue Botnetz-Strukturen aufzubauen - nicht zuletzt als Ersatz für die zerschlagene Spamschleuder Rustock. Der im Beobachtungszeitraum mit Abstand gängigste E-Mail-Schädling war laut Kaspersky aber ein Spionage-Trojaner, der speziell dem Diebstahl von Zugangsdaten für Online-Banking und andere Dienste dient.

(fest/pte)

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