Im Vergleich etwa zu den Autobiografien von Günter Grass und Dieter Bohlen sei das Interesse an Schröders «Entscheidungen. Mein Leben in der Politik» in der Deutschschweiz verschwindend gering, sagte Marketing-Leiter Andreas Grob vom Schweizer Buchzentrum der SDA. Zahlen durfte er keine nennen.

Die Schweizer Buchvernissage findet am 4. Dezember im Zürcher Volkshaus statt. Der siebte Bundeskanzler der Bundesrepublik wird bei diesem Anlass vom Publizisten Frank A. Meyer interviewt, der wie Schröder Berater von Verleger Michael Ringier ist.

Trotzdem hat nicht ein Ringier-Blatt sondern die «Weltwoche» sich die Abdrucksrechte von Schröders «Entscheidungen» gesichert. Der Ringier-Konzern habe darüber gar keine Verhandlungen geführt, erklärte ein Sprecher am Mittwoch gegenüber «persönlich.com».

Viel Selbstkritik?

«Soviel Selbstkritik in einer Biografie gibt es wohl selten!», versprach Schröder diese Woche in einem Interview. Weder persönliche noch sonstwie brisante Enthüllungen seien von dem Werk zu erwarten, war im Vorfeld zu erfahren. Auch Vorabdrucke in «Bild» und «Spiegel» versprachen nicht viel.

Die Erstauflage von 160 000 ist hoch, aber nicht überaus optimistisch. Zum Vergleich: Willy Brandts Memoiren wurden 250 000, die von Oskar Lafontaine 310 000 und die von Helmut Schmidt 600 000 Mal verkauft.

(fest/sda)