Weniger Menschen als erwartet bei Anti-Islamismus-Kundgebung

Kaum Zwischenfälle bei Hooligan-Demo in Hannover

publiziert: Samstag, 15. Nov 2014 / 14:28 Uhr / aktualisiert: Samstag, 15. Nov 2014 / 19:21 Uhr
Anti-Islamismus-Demonstration wurde streng bewacht - Zwischenfälle gab es bis dahin nicht.
Anti-Islamismus-Demonstration wurde streng bewacht - Zwischenfälle gab es bis dahin nicht.

Hannover - In Hannover haben weniger Hooligans und Rechtsextreme gegen Islamismus demonstriert als erwartet. Rund 3000 beteiligten sich am Samstag an der Kundgebung der Gruppe «Hooligans gegen Salafisten» (HoGeSa), die Organisatoren hatten auf 5000 gehofft.

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Ein Grossaufgebot der Polizei sorgte für einen friedlichen Verlauf. Nur vereinzelt kam es bei der Abreise am Samstagabend zu Rangeleien zwischen Hooligans und linken Gegendemonstranten. Einige wenige Feuerwerkskörper wurden gezündet, vereinzelt gingen auch Scheiben zu Bruch. Linke Demonstranten beschädigten ein Polizeiauto.

Genaue Angaben über Verletzte oder Festnahmen konnte die Polizei zunächst nicht machen. «Wir haben die Lage im Griff», sagte ein Sprecher. Am Abend waren noch einzelne linke Gruppen in der Stadt unterwegs.

Über 5000 bei Gegenkundgebung

Die Polizei fürchtete schwere Ausschreitungen wie vor kurzem in Köln und war mit Tausenden Beamten, Wasserwerfern und Räumfahrzeugen vor Ort. Oberstes Ziel der Einsatzkräfte war es unter anderem, ein Zusammentreffen der Hooligans mit den Gegendemonstranten zu verhindern.

Insgesamt wurden zwischen 5000 und 6000 Gegendemonstranten gezählt, darunter waren auch prominente Politiker wie die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth von den Grünen. Auf Plakaten war unter anderem zu lesen: «Gewalt ist die Sprache der Dummen.»

Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok, der ebenfalls teilnahm, sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa): «Das ist ein tolles Signal der Stadtgesellschaft, dass sie gegen Rassismus eintritt.»

Versammlungsort weiträumig abgesperrt

Die Polizei hatte Erfolg mit ihrer Strategie, durch strenge Auflagen und ein massives Aufgebot Ausschreitungen zu verhindern. Ein komplettes Verbot der Demonstration war vor Gericht gescheitert.

Von den zunächst 18 angekündigten Gegendemonstrationen war der grösste Teil wieder abgesagt worden, nachdem feststand, dass die Hooligans nicht durch die Stadt ziehen würden, sondern sich nur eingekesselt von den Einsatzkräften hinter dem Hauptbahnhof versammeln durften.

Auf den Haupteinfallstrassen nach Hannover hatte die Polizei bereits am Samstagmorgen Fernbusse angehalten und die Reisenden kontrolliert. Der Versammlungsort hinter dem Hauptbahnhof war von den Beamten weiträumig abgesperrt worden. Geschäfte in der Nähe waren teils geschlossen, Fenster mit Holzplatten gesichert.

Jeder Teilnehmer wurde von den Polizisten einzeln durchsucht, bevor er den Kundgebungsort betreten durfte. Verboten waren neben Alkohol auch Glasflaschen und Feuerwerkskörper. Das ursprünglich geplante Konzert einer rechtsradikalen Band blieb nach mehreren Gerichtsentscheidungen verboten.

Nur die «Spitze des Eisbergs»

Ein Redner bei der Hooligan-Veranstaltung unter dem Motto «Europa gegen den Terror des Islamismus» sagte, die Salafisten seien nur die Spitze des Eisberges. Der Terror aus Syrien und dem Irak werde nach Deutschland zurückkommen.

Die Kundgebung war befristet auf 16.00 Uhr. Anschliessend geleitete die Polizei das Gros der Demonstranten direkt wieder zu den Zügen im Hauptbahnhof.

Bei einer ähnlichen Demonstration von rund 4500 Hooligans und Neonazis in Köln waren vor drei Wochen fast 50 Polizisten verletzt worden. Es kam zu massiven Sachbeschädigungen und 17 Festnahmen.

(asu/sda)

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