Seit 1993 müssen die Obdachlosen fünf Franken zahlen, um in den
beiden Herbergen «Marmotte» oder «Sleep-in» übernachten zu können.
Für Härtefälle wurden Übernachtungsbons verteilt.
Diese seien in der Folge von über einem Drittel der
Übernachtenden in Anspruch genommen worden, wie die Stadt weiter
mitteilte. Deshalb hätten die Behörden im April beschlossen, die
Bonausgabe versuchsweise einzustellen.
«Anreiz zur Bettelei»
Einige Sozialarbeiter befürchteten, die Einstellung der
Bonverteilung werde die Bettelei fördern. Die Stadt reagierte
darauf mit einer Erhöhung der Mittel, die dem «Passage» für die
Entlöhnung von Personen zur Verfügung stehen, die kleinere Arbeiten
in der Unterkunft ausführen und sich eine Übernachtung somit
«abverdienen» können.
In Härtefällen sollen indes immer noch Gratis-Übernachtungen
gewährt werden. Die Verantworlichen im «Marmotte» und im «Sleep-in»
werden jeweils von Fall zu Fall entscheiden.
(klei/sda)