Überraschende Wede im Fall Joseph:

Keine Neonazis? - Badeunfall nicht Mord

publiziert: Montag, 27. Nov 2000 / 21:59 Uhr

Dresden - Der Fall des vor drei Jahren in einem Sebnitzer Freibad ums Leben gekommenen sechs Jahre alten Joseph hat eine überraschende Wende genommen. So geht die Polizei offenbar nicht mehr von einer rechtsextremen Straftat aus.

Die Haftbefehle wegen Mordverdachts gegen zwei Männer und eine Frau im Alter von 20 bis 25 Jahren wurden aufgehoben, wie Oberstaatsanwalt Hans Strobl am Montag in Dresden mitteilte. Sie seien auf freiem Fuß. Gegen sie werde aber weiter ermittelt. Zur Begründung verwies Strobl darauf, dass sich ein Hauptbelastungszeuge, auf dessen Aussage hin die drei verhaftet worden waren, sich bei seiner zweiten Vernehmung in Widersprüche verwickelt habe und nicht mehr glaubwürdig erscheine. Zwei der Beschuldigten habe er auf Fotos nicht mehr wiedererkannt. Ein dritter Tatverdächtiger habe ein Alibi vorgelegt, das nicht zu erschüttern gewesen sei. Oberstaatsanwalt Claus Bogner gab das Alter des Zeugen mit 15 Jahren an. Zum Tatzeitpunkt vor drei Jahren sei er zwölf Jahre alt gewesen. Nach den Worten Strobls hat der Hauptbelastungszeuge auch ausgesagt, dass ihm die Namen der Verdächtigen von der Familie des ums Leben gekommenen Joseph in den Mund gelegt worden seien. In diesem Zusammenhang soll auch Geld geflossen sein. Die Höhe der Summe nannte Strobl nicht. Bogner bestätigte, dass es gegen den 20 Jahre alten, mittlerweile wieder freigelassenen Tatverdächtigen früher ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts einer rechtsextremistischen Straftat gegeben habe. Weitere Einzelheiten nannte er nicht. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP handelte es sich dabei um das Tragen von verfassungswidrigen Kennzeichen. Zum jetzigen Zeitpunkt seien jedoch keine Verbindungen mehr zur rechtsextremistischen Szene erkennbar, sagte Bogner. Eine Straftat im Zusammenhang mit dem Tode von Joseph schloss er weiterhin nicht aus. Er werde in alle Richtungen ermittelt. Zwtl: Sonderermittlungsgruppe «Badeunfall» gebildet Das Polizeipräsidium in Dresden hat unterdessen eine Sonderermittlungsgruppe «Badeunfall» gebildet. Sie soll nach Aussagen des Polizeipräsidenten Eberhard Pilz die Ereignisse aus dem Jahre 1997, als Joseph am 13. Juni im Sebnitzer Freibad ums Leben kam, noch einmal untersuchen. Geprüft werde in diesem Zusammenhang auch, ob die polizeilichen Ermittlungen damals nachlässig geführt worden seien. Bundeskanzler Gerhard Schröder traf am Montag in Berlin mit der Mutter Josephs zusammen. Schröder empfing die Apothekerin Renate Kantelberg-Abdulla in seiner Eigenschaft als SPD-Vorsitzender in der Parteizentrale der Sozialdemokraten. Nach dem von der Öffentlichkeit streng abgeschirmten Treffen teilte Schröder in einer schriftlichen Erklärung mit, es sei für ihn selbstverständlich gewesen, mit der Mutter des kleinen Joseph zu reden. Der Sebnitzer Oberbürgermeister Mike Ruckh forderte vor Journalisten eine schnelle Aufklärung der Umstände des Todes von Joseph. Von Erleichterung könne noch keine Rede sein. Auch wenn die Ermittlungsbehörden einen rechtsradikalen Hintergrund beim Tod des Jungen weitgehend ausschlössen, herrsche in der Stadt noch immer eine «Hochwasser-Situation, die es zu bewältigen gilt». Wahrscheinlich habe die Familie Kantelberg-Abdulla in ihrer Verzweiflung und Trauer die Grenzen zur Wirklichkeit verwischt, fügte Ruckh hinzu. Auch angesichts der «Verzweiflung der Sebnitzer Bürger über das Image, das unsere Stadt in den letzten Tagen durch eventuelle Falschaussagen erhalten hat», müsse dringend die Wahrheit ans Tageslicht kommen.

(news.ch)

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