299 Millionen Franken für Sozialhilfe

Keine Zunahme von Sozialhilfebezügern aus der EU

publiziert: Dienstag, 4. Jun 2013 / 15:50 Uhr
Die Entwicklung im Sozialhilfebereich ist stabil.
Die Entwicklung im Sozialhilfebereich ist stabil.

Zürich - In der Stadt Zürich haben 2012 insgesamt 19'150 Personen Sozialhilfe bezogen - 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil Sozialhilfebezüger an der Gesamtbevölkerung - die Sozialhilfequote - stieg von 4,9 auf 5,1 Prozent. Die Zahl der Sozialhilfefälle stieg um 3,5 Prozent auf 13'199.

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Der Anstieg von Personen und Fällen sei vor allem auf die vom Volk 2011 gutgeheissene Anpassung des kantonalen Sozialhilfegesetzes zurückzuführen, sagte Mirjam Schlup Villaverde, Direktorin der Sozialen Dienste, am Dienstag vor den Medien. Seit Anfang 2012 erhalten «vorläufig aufgenommene Personen» nicht mehr Asylfürsorge, sondern Sozialhilfe.

Das führte dazu, dass die Zahl der Sozialhilfefälle Ende Jahr im Vergleich zu 2011 von 8240 auf 8717 angestiegen ist. Ohne die «vorläufig aufgenommenen Personen» wäre die Sozialhilfequote auf 4,8 Prozent gesunken.

Insgesamt sei die Entwicklung im Sozialhilfebereich stabil, sagte Schlup Villaverde. 4301 neue Fälle verzeichneten die Behörden im letzten Jahr, 2011 waren es etwa gleich viele. Zugleich konnten 2012 aber auch 4313 Fälle aus der Sozialhilfe abgelöst werden.

Gesamthaft wendete die Stadt im vergangenen Jahr für die Sozialhilfe 299 Millionen Franken auf. Das sind 20 Millionen Franken mehr als im Vorjahr.

Gute Noten für Sozialinspektoren

Die seit 2007 tätigen Sozialinspektoren erhielten im vergangenen Jahr 84 Ermittlungsaufträge und erledigten 68 davon, wie Martin Waser, Vorsteher des Sozialdepartementes, ausführte. In 49 Fällen (72 Prozent) bestätigte sich der Anfangsverdacht.

In über der Hälfte der Fälle ermittelten die Sozialinspektoren gegen ausländische Personen. In den meisten Fällen wurden Einkommen und Nebeneinkünfte nicht deklariert. Die Schadensumme pro Fall betrug 21'000 Franken.

Die Summe der unrechtmässig bezogenen oder missbräuchlich verwendeten Sozialhilfegelder stieg von 8,2 auf 9 Millionen Franken. Das entspricht 3 Prozent der Unterstützungsleistungen. Davon eintreiben konnten die Sozialbehörden 2,3 Millionen Franken.

Dem mit 9 Personen dotierten Inspektorat stellte Waser gute Noten aus. Die Institution der Missbrauchsbekämpfung innerhalb der Sozialen Dienste habe sich bewährt. Die Wertschätzung zeige sich auch darin, dass 20 Gemeinden die Dienstleistung der Inspektoren einkauften und eine lange Warteliste bestehe. Eine Vereinbarung besteht neu auch mit dem Kanton Glarus.

Keine Zunahme von Sozialhilfebezügern aus der EU

Nicht bestätigt hat sich laut Waser die Befürchtung, dass mit dem Personenfreizügigkeitsabkommen mehr Personen aus der EU Sozialhilfe in der Stadt Zürich beziehen. Von 2008 bis 2012 sei die Sozialhilfequote der EU-Bürger sogar von 3 auf 2,6 Prozent gesunken.

 

(dap/sda)

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Für wen denn, Bogol?
Danke für Ihre Aufklärungen ....
na dann
denken Sie mal, vielleicht gibts ja mal ein Denkmal.
Ich denke, dass zombie1969 seine oder ihre guten Gründe hat, dass ...
... er oder sie immer noch nichts erhält an notwendiger Unterstützung. Ich weiss und viele wissen das auch, dass "man/frau" in vielen Fällen von geeigneten Fachpersonen Hilfe und Unterstützung erhalten müssten ...
In dieser Beziehung sind wir in der Schweiz (leider) sehr unterversorgt und rückständig!

Das viele Geld - das braucht es zuerst um etwas Geeignetes ingang zu bringen zu können - Dieses VORHANDENE viele Geld wird sogar aus dem Sozialbereich zurückgezogen, anstatt es dort einzusetzen, wo gezielte Hilfe Not täte ...

Jedenfalls ist es Unsinn und völlig unethisch-unsozial, wenn Gehälter von schon gut Verdienenden erhöht werden und im gleichen Atemzug dafür bei den unteren Einkommensstufen Einsparungen gemacht werden. Oder/und dann auch noch bisherige vom Arbeitgeber oder Staat übernommene Kosten, plötzlich wieder auf die Kleinlohnverdiener abschiebt !

Beispiele sind aktuell, z.B. die vielen Sparrunden auf eidgenössischer, wie auch auf kantonaler Ebene, wo zuerst dort Gelde gesucht wird, wo es ........ eben gerade nicht vorhanden ist.
Es wird gesucht bei Renten, bei Sozialhilfebeiträgen, einfach bei den kleinen Leuten, da wird gespart - Der Eindruck könnte entstehen, dass diejenigen, die solche Sparaufträge erhalten, schlicht ungeeignet sind!
auf diesen
Kommentar mit lauter neuen Informationen habe ich ungeduldig gewartet.
Als...
CH-Bürger und Opfer schwer krimineller Strftaten erhält man jedenfalls keine Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld. Auch dann nicht, wenn 25 Jahre lückenlos einbezahlt wurde.
.
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