Gefühl der Trauer

Keine mediale Schelte für Federer

publiziert: Donnerstag, 27. Jun 2013 / 16:17 Uhr
Bitteres Aus für Roger Federer.
Bitteres Aus für Roger Federer.

In den Schweizer Medien blieb die Schelte nach Roger Federers Sensations-Niederlage in Wimbledon gegen Sergej Stachowski aus, stattdessen war ein Gefühl der Trauer auszumachen. In Grossbritannien war der Ton etwas dezidierter.

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Die «Neue Zürcher Zeitung» sah in der Viersatzniederlage Federers (ATP 3) gegen den Ukrainer Sergej Stachowski (ATP 116) einen «Schock in London» und konstatierte: «Der Titelhalter Roger Federer erleidet in der 2. Runde von Wimbledon die schmerzhafteste Niederlage seit 11 Jahren».

Der «Tages-Anzeiger» sah in der Niederlage «das Ende der 10-jährigen Traumserie» in Anspielung darauf, dass der Baselbieter bis vorgestern sage und schreibe 36 Mal in Folge mindestens die Viertelfinals bei Grand-Slam-Turnieren erreicht hatte und sich demnach erstmals nach neun Jahren an einem Majorturnier wieder vor der Runde der letzten acht verabschieden musste.

«Sensations-Out»

Der «Blick» sprach vom «Sensations-Out» und sah «Federer platt!». Die Boulevard-Zeitung meinte: «Das ist die schlimmste Niederlage seit dem Aufstieg zum Weltstar! Roger Federer wird vom krassen Aussenseiter Stachowski aus seinem Wohnzimmer gejagt.»

Relativ trocken kommentierte die «Basler Zeitung» Federers Ausscheiden: «Federer früh out. Der Baselbieter muss die Koffer packen.» Auch die «Basellandschaftliche Zeitung» titelte nüchtern: «Ein ganz bitterer Abend.»

Für «The Guardian» war es «die grösste Sensation in der Geschichte der Championships, vielleicht des gesamten Tennis, zumindest in der verlässlichen Erinnerung aller Anwesenden.» Das Blatt aus London titelte mit «Der Schock aller Epochen» und kam später zum Schluss, dass «Federer vielleicht auf die letzten Abschnitte einer grossartigen Karriere zugeht. Die Anzeichen dafür haben sich seit einiger Zeit langsam, aber unbestreitbar gehäuft. Er hat zwar immer noch die Bewegungen einer Gazelle, aber er wird im August 32. Und Gazellen sind leichte Ziele, wenn sie durch das Alter langsamer werden. Kommt das Goldene Zeitalter des Tennis zu einem Ende? Es fühlt sich so an.»

Gefühl der Trauer

Für die «Times» wird der «Schock abgelöst durch ein Gefühl der Trauer wegen des rapiden Niedergangs.» Simon Barnes, seit Jahren die Edelfeder des noblen Blattes, war es «erschütternd, wie Federer hilflos aussah, noch extremer, wie er sein A-Game suchte und es nicht fand.» Barnes blickte auch schon düster voraus: «Wir müssen uns auf eine zunehmende Trauer einstellen, Roger noch häufiger so zu sehen, dass er nicht mehr der Roger der Goldenen Jahre ist. Man muss die Gründe respektieren, die einen solchen Mann weitermachen lassen: Eine Vorliebe für den Kampf, reine Liebe für das Spiel, unrealistische Ziele und hinter all dem die Gewissheit, dass nichts mehr je so gut sein wird.»

Auch «The Independent» glaubt, dass Federers grösste Zeit abgelaufen ist. Der Autor, Co-Präsident der Vereinigung der Internationalen Tennis-Journalisten, schreibt: «Es gab schon lange Anzeichen, dass sich der grösste Spieler der Geschichte auf dem Niedergang befindet und dies war die brutale Bestätigung dieser Tatsache.»

(bg/Si)

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