Stichwahl in Mali

Keita ist Favorit für Präsidentenamt

publiziert: Montag, 12. Aug 2013 / 19:43 Uhr
Ibrahim Boubacar Keita zeigt sich siegessicher.
Ibrahim Boubacar Keita zeigt sich siegessicher.

Addis Abeba/Bamako - In Mali herrscht gespanntes Warten. Die Menschen möchten wissen, wer ihr nächster Präsident wird. «IBK», wie Ibrahim Boubacar Keita von seinen Anhängern genannt wird, liegt nach inoffiziellen Berichten vorne.

3 Meldungen im Zusammenhang
Nach der Stichwahl um das Präsidentenamt in Mali rechnen Beobachter mit einem klaren Sieg des ehemaligen Ministerpräsidenten Ibrahim Boubacar Keita.

Mehrere Radiostationen hatten Mitarbeiter zu Wahllokalen in verschiedenen Landesteilen entsandt, um die Auszählung mitzuverfolgen. Diese berichteten von einem deutlichen Vorsprung für den Politveteran vor dem 63-jährigen Ex-Finanzminister Soumaila Cissé.

Der 68-jährige Keita konnte bereits im ersten Wahlgang am 28. Juli fast 40 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Sein Rivale Cissé war auf rund 19 Prozent gekommen.

Wann das Ergebnis vorliegen soll, war noch unklar. «Die Arbeit ist im Gange. Da es nur zwei Kandidaten gab, wird es dieses Mal schneller gehen als im ersten Wahlgang», sagte ein Mitarbeiter des Ministeriums für Territoriale Verwaltung am Montag der Nachrichtenagentur dpa.

Um Vorwürfe von Unregelmässigkeiten und Betrug zu vermeiden, hat das Ministerium eine staatliche Kommission eingerichtet, die die Auszählung überwacht und der unter anderem Vertreter beider Kandidaten angehören.

Afrikanische Union: Glaubwürdige Wahlen

Die Afrikanische Union, die Wahlbeobachter entsandt hatte, teilte am Nachmittag mit, die Abstimmung sei «glaubwürdig und transparent» verlaufen. Gleichzeitig wurden die Verantwortlichen aufgefordert, die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen für die Bekanntgabe des Ergebnisses einzuhalten. Dieses muss spätestens fünf Tage nach der Wahl öffentlich gemacht werden.

Eineinhalb Jahre nach einem Militärputsch warten auf den neuen Präsidenten zahlreiche Aufgaben. Er soll das Land, dessen Norden zeitweise von Tuareg-Separatisten und dann von radikalen Islamisten besetzt war, zurück zu Demokratie und Stabilität führen.

Noch immer sind in der Region Tausende afrikanische und französische Soldaten im Einsatz, die für Sicherheit sorgen sollen. Sie konnten bisher eine Rückkehr der Dschihadisten vermeiden.

Ausserdem muss der Staatschef Probleme wie Arbeitslosigkeit, Armut und fehlende Infrastruktur angehen. Nötig werden auch weitere Verhandlungen mit den Tuareg im Norden, die eine weitgehende Autonomie fordern.

Kandidaten wollen Ergebnis akzeptieren

In der ersten Runde hatten vor zwei Wochen fast 50 Prozent der über 6,5 Millionen Wahlberechtigten an der Abstimmung teilgenommen. Bei der Stichwahl hielt vor allem starker Regen in weiten Landesteilen die Bevölkerung von den Wahllokalen fern.

Keita hatte sich schon im Vorfeld der Stichwahl siegessicher gezeigt und erklärt, er habe die Unterstützung der meisten unterlegenen Kandidaten. Insgesamt waren in der ersten Runde 27 Bewerber angetreten.

Dem Ex-Finanzminister Cissé wurden eher Aussenseiterchancen eingeräumt. Beide Kandidaten haben bereits angekündigt, das Ergebnis auch bei einer Niederlage akzeptieren zu wollen.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bamako - Die Regierung in Mali ist zurückgetreten. Zum neuen Ministerpräsidenten sei der bisherige Minister für Stadtplanung, Moussa Mara, ernannt worden, hiess es in einer Erklärung von Präsident Ibrahim Boubacar Keita, die im Staatsfernsehen verlesen wurde. mehr lesen 
Bamako - Die Präsidentenwahl in Mali wird erst im zweiten Wahlgang entschieden. Nach Angaben der Regierung ging der ... mehr lesen
Ibrahim Boubacar Keita.
Wahlen in Mali: Eine regulär gewählte Regierung soll Demokratie und Ordnung wiederherstellen.
Bamako - Sechs Monate nach der französischen Militärintervention in Mali wurde im westafrikanischen Staat ein Präsident gewählt. Die erste Wahlrunde fand wegen Anschlagsdrohungen von ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, die von KI gesteuert werden, bis Mitte 2024. mehr lesen 
Untersuchungskommission empfiehlt Neuwahlen  Port-au-Prince - Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige Untersuchungskommission Neuwahlen für das Präsidentenamt empfohlen. Der Leiter der Kommission, François Benoit, riet am Montag zur Annullierung des ersten Wahlgangs der Präsidentenwahl. mehr lesen  
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs Grossbritanniens in der EU holen einer neue Umfrage zufolge auf. In einer am Montag vorab verbreiteten Erhebung für den «Daily Telegraph» behaupten die Befürworter eines Verbleibs in der EU mit 51 gegen 46 Prozent zwar eine Mehrheit. mehr lesen  
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten