Kellenberger äussert sich zum Folter-Skandal

publiziert: Samstag, 29. Mai 2004 / 18:08 Uhr

Bern - Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Jakob Kellenberger, hat sich gegenüber der Kritik im Zusammenhang mit dem Misshandlungsskandal im irakischen Gefängnis Abu Ghraib gewehrt.

Jakob Kellenberger: "Vertraulichkeit heisst nicht schweigen".
Jakob Kellenberger: "Vertraulichkeit heisst nicht schweigen".
"Vertraulichkeit heisst nicht schweigen. Gegenüber den Behörden sprechen wir Klartext", sagte Kellenberger in einem am Samstag vorab veröffentlichten Interview gegenüber der "SonntagsZeitung".

Würde das IKRK mit ihren Erkenntnissen an die Öffentlichkeit gelangen, hätte es vielerorts keinen Zugang mehr zu Gefängnissen.

Nicht alle Forderungen erfüllt

Die Besuche IKRK-Delegierter in Abu Ghraib hätten schon im Frühjahr 2003 begonnen. Seither habe das IKRK schrittweise Verbesserungen festgestellt, sagte Kellenberger. Allerdings seien in der Vergangenheit nicht alle Forderungen des IKRK erfüllt worden.

Auf die Frage, ob "mehr Freiheiten" bei Verhören von Terrorverdächtigen, wie von den USA verlangt, nötig seien, um im Krieg gegen den Terrorismus weiterzukommen, sagte Kellenberger: "'Krieg gegen Terrorismus' ist kein Argument, um ... den Schutz der Menschenwürde zu relativieren."

Das humanitäre Völkerrecht sei so angelegt, dass es den legitimen Sicherheitsinteressen der Staaten Rechnung trage und gleichzeitig den Schutz des menschlichen Lebens und der Würde garantiere.

Kellenberger schliesst nach wie vor eine Rückkehr nach Irak aus: "Wir haben beschlossen, bis auf weiteres am bestehenden Arbeitsrahmen festzuhalten".

Operation in Sudan

Dagegen wurde beschlossen, die Operation im Sudan zur weltweit grössten IKRK-Operation auszubauen. "In Darfur herrscht eine der weltweit dramatischsten Situationen."

Das IKRK habe darum beschlossen, das Budget von derzeit 46 Millionen Franken auf 77 Millionen Franken aufzustocken, sagte Kellenberger.

Nach Irak und Afghanistan sei Sudan die drittgrösste Operation gewesen. Laut Kellenberger wird Sudan jetzt zur personell und finanziell grössten Operation.

Weiter gab Kellenberger bekannt, dass neben dem roten Kreuz und dem roten Halbmond ein drittes Emblem eingeführt werden solle: ein roter Rhombus. Das rote Kreuz werde nicht abgeschafft, sagte Kellenberger weiter.

(bsk/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit ... mehr lesen
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten