Kenianerin Ndereba mit viertem Boston-Sieg

Der 25-jährige Negussie setzte sich auf den klassischen 42,195 Kilometern überraschend deutlich in 2:11:45 Stunden vor den beiden Kenianern Wilson Onsare (2:12:21) und Benson Cherono (2:12:48) durch.

Bessere Zeiten waren beim ältesten Stadt-Marathon der Welt angesichts der sommerlichen Temperaturen von etwa 25 Grad Celsius und der "coupierten" Strecke nicht möglich. Ausserdem waren die Superstars am Vortag in London am Start gewesen. Die Prämie für die Sieger betrug in Boston gleichwohl 100 000 Dollar.

Mühelos

Ndereba konnte ihren Vorjahressieg scheinbar mühelos wiederholen. Die 32-Jährige schloss bei Kilometer 33 zur Äthiopierin Elfenesh Alemu auf, verschärfte das Tempo und setzte sich wenig später eindrucksvoll ab.

Ndereba gewann in 2:25:13 Stunden. 1999 hatte die vor drei Jahren auf einer Skitour verstorbene Franziska Rochat-Moser in Boston mit Rang 2 in 2:25:51 den noch gültigen Schweizer Rekord aufgestellt.

Alleinige Rekordhalterin

Im konservativen Boston gibt es erst seit 1972 eine Frauenwertung. Bisher führte Ndereba die Siegerliste zusammen mit den Portugiesinnen Rosa Mota (1987, 1988 und 1990) und Fatuma Roba (1997, 1998 und 1999) sowie der Deutschen Uta Pippig (1994, 1995 und 1996) an.

Der 2002 von der Kenianerin Margaret Okayo aufgestellte Streckenrekord (2:20:43) geriet indes zu keiner Zeit in Gefahr. Die Bestmarke bei den Männern stammt aus dem Jahr 1994 und wird von Okayos Landsmann Cosmas Ndeti (2:07:15) gehalten. Insgesamt 20 400 Teilnehmer wurden zu den 42,195 km zugelassen.

Der Erste im Ziel war aber wieder einmal Ernst van Dyk: Im Rollstuhl raste der Südafrikaner zu seinem fünften Boston-Sieg in Serie. Die Schweiz war durch die je drittklassierten Franz Nietlispach und Sandra Graf auch dem Podest vertreten.

Resultate:
Männer: 1. Hailu Negussie (Äth) 2:11:45. 2. Wilson Onsare (Ken) 2:12:21. 3. Benson Cherono (Ken) 2:12:48. 4. Alan Culpepper (USA) 2:13:39. 5. Robert Kipkoech Cheruiyot (Ken) 2:14:30. 6. Timothy Cherigat (Ken) 2:15:19.

Frauen: 1. Catherine Ndereba (Ken) 2:25:13. 2. Elfenesh Alemu (Äth) 2:27:03. 3. Bruna Genovese (It) 2:29:51. 4. Swetlana Sacharowa (Russ) 2:31:34. 5. Madina Biktagirowa (Russ) 2:32:41. 6. Ljubow Morgunowa (Russ) 2:33:24.

Bemerkung: Ndereba mit 4. Sieg nach 2000, 2001 und 2004 alleinige Rekordhalterin.

(sl/Si)