Kindstötung: Mutter klagte 2004 über schwierige Situation

publiziert: Donnerstag, 6. Dez 2007 / 21:24 Uhr

Hamburg - Nach Informationen von «stern.de» hat Steffi B., die Mutter der fünf im schleswig-holsteinischen Darry getöteten Kinder, bereits 2004 darüber geklagt, dass die Behinderung eines ihrer Söhne zu Schwierigkeiten in der Familie und mit Nachbarn führe.

Der Lärm habe die Nachbarn gestört, sagte die Mutter. (Symbolbild)
Der Lärm habe die Nachbarn gestört, sagte die Mutter. (Symbolbild)
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«Wir müssen unsere ganze Aufmerksamkeit auf Liam konzentrieren und deshalb kommen seine Geschwister, auch wenn wir das nicht möchten, oft zu kurz», sagte Steffi B. im Gespräch mit einer Lokalzeitung.

Laut dem Zeitungsbericht litt Liam, der Drittgeborene, an Autismus. Die Symptome der Krankheit würden der Familie sehr zu schaffen machen, sagte Steffi B.. Bis zu 20 Mal pro Nacht sei der Kleine wach geworden.

Wegen seiner Krankheit habe sich Liam oft an den Polstern seines Bettes abreagiert, berichtete die Mutter. Das habe sehr viel Lärm gemacht und die Nachbarn gestört, sagte sie.

«Eigentlich ist Liam ein glückliches Kind, wenn man ihn so sein lässt, wie er ist. Und auch wir haben mit der Tatsache, dass er behindert ist, kein Problem und lieben unseren Sohn», sagte die Mutter laut dem Zeitungsbericht aus dem Jahr 2004.

Ende 2004 schrieb sie zudem eine E-Mail an einige Besucher einer Internetseite, die die Eltern offenbar für ihren behinderten Sohn eingerichtet hatten. In dieser Nachricht bedankte sich die Mutter für das Interesse an der Homepage.

Kinderschutzbund um Hilfe gebeten

Wegen der Situation habe B. laut des Zeitungsberichts auch den Kinderschutzbund um Hilfe gebeten. Die Vorsitzende des Kreisverbandes Plön sagte der Familie laut dem Bericht damals ihre Unterstützung zu. Laut einer E-Mail, die «stern.de» vorliegt und von einer Frau namens «Nadine» verfasst wurde, die sich selbst als Freundin der Mutter bezeichnete, hatte sich die Mutter der fünf getöteten Kinder nach der Geburt ihres vierten Sohnes sterilisieren lassen.

Trotz des Eingriffs wurde sie jedoch zum fünften Mal schwanger. Wegen der Behinderung Liams war die Familie 2004 auf der Suche nach einem Einfamilienhaus in der Gegend von Plön gewesen. In dem 450-Seelen-Ort Darry wurde sie fündig. Damals wohnte auch der Vater der jüngeren Kinder, Michael K., mit seiner Familie zusammen.

Am Mittwochabend wurde Steffi B. wegen des Verdachts der fünffachen Kindstötung in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.

(li/ots)

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