Kirche

Kirche von England erlaubt Frauen den Zugang zum Bischofsamt

publiziert: Montag, 14. Jul 2014 / 18:54 Uhr / aktualisiert: Montag, 14. Jul 2014 / 19:17 Uhr
Das Bischofsamt war Frauen bisher in der Anglikanischen Kirche verbaut.
Das Bischofsamt war Frauen bisher in der Anglikanischen Kirche verbaut.

York - In der anglikanischen Kirche von England können künftig Frauen zu Bischöfinnen ernannt werden. Die Generalsynode stimmte am Montag in der nordenglischen Stadt York nach jahrzehntelangen Debatten mehrheitlich dafür, ein entsprechendes Gesetz auf den Weg zu bringen.

5 Meldungen im Zusammenhang
"Heute wird vollendet, was vor über 20 Jahren mit der Ordination von Frauen zu Priesterinnen begonnen hatte", sagte der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, der das geistliche Oberhaupt der Kirche von England ist. In England sind weibliche Priester seit 1994 möglich. Derzeit stellen Frauen nach Kirchenangaben etwa ein Drittel des Klerus.

Die Entscheidung gilt als starkes Signal an die anderen Mitglieder der anglikanischen Gemeinschaft mit ihren weltweit etwa 85 Millionen Gläubigen. Es wird nun damit gerechnet, dass in England noch im laufenden Jahr die ersten Bischöfinnen geweiht werden.

Zu der Frage gab es in York drei Abstimmungen: Die Bischofskammer liess das Vorhaben mit 37 Ja- gegen 2 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung passieren. In der Priesterkammer wurde es mit 162 gegen 25 Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen. In der Laienkammer gab es 125 Ja-Stimmen, 45 Nein-Stimmen und 5 Enthaltungen.

Ähnlicher Vorstoss 2012 gescheitert

Ein ähnlicher Vorstoss war im November 2012 am Widerstand der Laien im Kirchenparlament gescheitert. Ihnen war der Vorschlag nicht weit genug gegangen. Er hatte vorgesehen, dass Priester ein Vetorecht gegen die Ernennung von Frauen ausüben dürfen.

Die Kirche von England ist die Mutterkirche der anglikanischen Weltgemeinschaft und gilt in England als Staatskirche. Jeder vierte Engländer betrachtet sich als Teil der Kirche, auch wenn es keine formelle Mitgliedschaft gibt. In anderen Teilkirchen der Anglikaner, etwa in Neuseeland und den USA, sind Bischöfinnen seit Jahren üblich.

Erbitterte Grundsatzdebatte

Der Abstimmung war eine jahrzehntelange, teils erbittert geführte Grundsatzdebatte vorausgegangen. Skeptiker hatten wegen der Frage der Frauen-Ordination sogar einen Bruch der Church of England nicht ausgeschlossen.

Welby rief deshalb zur Einigkeit zwischen Befürwortern und Gegnern auf. "Es geht jetzt nicht darum, dass der Sieger alles kriegt, es geht darum als liebevolle Familie weiter gut miteinander auszukommen."

Die britische Politik begrüsste die Entscheidung. Premierminister David Cameron erklärte, er sei für weibliche Bischöfe und beglückwünschte Welby, der die Entscheidung durch seine Führungsqualitäten möglich gemacht habe. Vizepremier Nick Clegg sprach von einem "grossen Moment" für die Kirche von England.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Queenz Elizabeth ll. ist momentan in Rom. (Archivbild)
Rom - Die britische Königin Elizabeth ... mehr lesen
London - Pünktlich seit Mitternacht ... mehr lesen
Über das gesamte Wochenende waren viele weitere Hochzeitsfeiern geplant.
Kirche 2.0 bietet Gebete, Lesungen und Vorschau komplett digital an. (Symbolbild)
London/Klosterneuburg - Die Church ... mehr lesen
Vatikanstadt - Papst Franziskus und ... mehr lesen
Das geistliche Oberhaupt der Anglikaner, Justin Welby. (Archivbild)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Minimalismus ist eine Lebensphilosophie, die sich auf das Wesentliche konzentriert.
Minimalismus ist eine Lebensphilosophie, die ...
Publinews In unserer heutigen Welt, geprägt von Konsum und Überfluss, erscheint die Idee des Wegwerfens oft negativ behaftet. Doch die Kunst des Loslassens, die weit über die blosse Entsorgung von Gegenständen hinausgeht, birgt tiefgreifende Vorteile für unser Wohlbefinden und unsere Beziehung zu unserem Lebensraum. Indem wir uns von unnötigem Ballast befreien, schaffen wir Raum für Neues und gewinnen Freiheit und Klarheit in unserem Alltag. mehr lesen  
Eingebettet in die sanfte Hügellandschaft des Thurgaus, thront das Hotel Kloster Fischingen majestätisch auf einem Hügel. Wo einst Mönche ihre Psalmen sangen, empfängt heute ein modernes ... mehr lesen
Das Kloster Fischingen aus der Luft.
Anbetung der Könige, Darstellung um 1500, als die Kolonialisierung Amerikas und Afrikas Fahrt aufnimmt. Altargemälde, Kirche St. Peter und Paul, Zug, um 1493.
Bis zum 07.01.2024  Wie aus vielen Magiern drei Könige wurden und warum sie für die Weihnachtsgeschichte so ... mehr lesen  
Fotografie Fotoausstellung über Lagos, Religion und Lotterie  Das Photoforum Pasquart präsentiert in Zusammenarbeit mit der Fondation Taurus und den Bieler ... mehr lesen  
Hoffnung durch Lotterie und Religion. Foto des nigerianischen Fotografen Anthony Ayodele Obayomi.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 13°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten