Kirsipuu versalzte Sprintern die Suppe

publiziert: Donnerstag, 11. Jul 2002 / 18:55 Uhr

Rouen - In der vierten Flachetappe der Tour de France ist den Kaisersprintern schon zum zweiten Mal die Suppe versalzen worden. In Rouen machte eine fünfköpfige Vorhut mit dem Esten Jaan Kirsipuu als Gewinner den Tagessieg im 5. Teilstück unter sich aus. Die Sprinter im Feld hatten das Nachsehen.

In der 1. Etappe hatte der Schweizer Rubens Bertogliati den endschnellen Leuten einen Kilometer vor dem Ziel ein Schnippchen geschlagen, im fünften Tagesabschnitt entwichen Kirsipuu, der zweitklassierte Michael Sandstod (Dä), Ludo Dierckxsens (Be), Stefano Casagranda (It) und Christophe Edaleine (Fr) schon 85 km vor dem Ziel der 195 km langen Etappe. Das von den drei Australiern Robbie McEwen, Baden Cooke und Stuart O'Grady angeführte Feld büsste eine gute halbe Minute auf das Quintett ein.

Gesamklassement unverändert

Im Gesamtklassement ergaben sich an der Spitze keine Änderungen; der bestklassierte Fahrer in der Fluchtgruppe war Edaleine als 111. mit mehr als vier Minuten Rückstand. Leader blieb Igor Gonzalez Galdeano (Sp) vier Sekunden vor seinem Landsmann Joseba Beloki und 0:07 vor Lance Armstrong.

Der 33-jährige Kirsipuu gehört zu der Garde der Sprinter und reüssierte nach zwei Triumphen in Massenspurts erstmals nach einer Flucht. Schon vor einem Jahr hatte Kirsipuu in Strassburg die Etappe am Tag nach dem Mannschaftszeitfahren für sich entschieden. Er konnte am Mittwoch in der Prüfung gegen die Uhr offensichtlich Kraft sparen, wurde seine Equipe AG2R doch Letzte. Seinen ersten Tagessieg in der Tour de France verbuchte Kirsipuu 1999 in Challens. Hernach trug er während sechs Tagen das «Maillot jaune».

Dieses Jahr begann für Kirsipuu weniger gut. Mitte März wurde er in Chambéry (Fr) in der Savoie während des Trainings von einem Auto über den Haufen gefahren. Insbesondere an den Armen verletzte sich Kirsipuu schwer. Er musste bis zur Tour de Suisse Mitte Juni pausieren. «Dieser Sieg entschädigt mich für jenes Pech. Als älterer Fahrer musste ich nach der Genesung ausserordentlich hart trainieren, um den Anschluss wieder zu schaffen», sagte Kirsipuu. «Das Finale war sehr hart. Denn die Gegner wussten, dass ich der endschnellste Fahrer in der Fluchtgruppe war, und so war ich dauernd Angriffen ausgesetzt, die ich selber kontern musste», sagte Kirsipuu weiter.

Wichtiger Sieg

Nicht nur für Kirsipuu, sondern auch für seine Equipe, die erneut nur mittels einer «Wild Card» die Startberechtigung erlangt hatte, war der Sieg sehr wichtig. Kirsipuu steht zwar nur bei einer mittelmässigen Mannschaft unter Vertrag, in seiner Heimat ist er aber schon seit den Tagen als Leader der Tour de France ein Volksheld und steht in Estland auf einer Stufe mit dem Zehnkampf- Olympiasieger Erki Nool.

Schwerer Sturz

Der schwerste Sturz des Tages ereignete sich 16 km vor dem Ziel am Ende des Feldes. Am schlimmsten erwischte es Marco Pinotti (It), einen Teamkollegen von Bertogliati, der mit Gesichtsverletzungen ins Spital von Rouen eingeliefert wurde. Der Waadtländer Laurent Dufaux wurde durch den Sturz aufgehalten, fand mit Hilfe einiger Teamkollegen aber rasch wieder den Anschluss. Schon vor Pinotti hatte als erster Fahrer der seit Tagen angeschlagene, insgesamt achtfache Etappensieger Tom Steels (Be) die Tour de France 2002 aufgeben müssen.

Resultate

Tour de France. 5. Etappe, Soissons - Rouen (195 km):

1. Jaan Kirsipuu (Est) 4:13:33 (46,145 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Michael Sandstod (Dä), 12 Sek. Bon. 3. Ludo Dierckxsens (Be), beide gleiche Zeit, 8 Sek. Bon. 4. Stefano Casagranda (It) 0:03 zurück. 5. Christophe Edaleine (Fr) 0:08. 6. Robbie McEwen (Au) 0:33. 7. Baden Cooke (Au). 8. Stuart O'Grady (Au). 9. Erik Zabel (De). 10. Andrej Hauptmann (Sln).

11. Arvis Pizkis (Lett). 12. Jan Svorada (Tsch). 13. Nico Mattan (Be). 14. Robert Hunter (SA). 15. Luciano Pagliarini (Br). 16. Emmanuel Magnien (Fr). 17. François Simon (Fr). 18. José Gutierrez (Sp). 19. Victor Hugo Pena (Kol). 20. Laurent Brochard (Fr).

21. Karsten Kroon (Ho). 22. Jérôme Pineau (Fr). 23. Aart Vierhouten (Ho). 24. Massimo Apollonio (It). 25. Christophe Agnolutto (Fr). 26. Enrico Cassani (It). 27. Unai Osa (Sp). 28. Igor Gonzalez Galdeano (Sp). 29. Isidro Nozal (Sp). 30. Bobby Julich (USA).

Ferner: 37. Lance Armstrong (USA). 82. Laurent Dufaux (Sz). 149. Rubens Bertogliati (Sz). 160. Beat Zberg (Sz), alle gleiche Zeit.-- 189 Fahrer gestartet, 187 klassiert. Aufgegeben: Tom Steels (Be) und Marco Pinotti (It).

Gesamtklassement:

1. Gonzalez Galdeano 19:05:56. 2. Joseba Beloki (Sp) 0:04. 3. Armstrong 0:07. 4. Jörg Jaksche (De) 0:12. 5. Abraham Olano (Sp) 0:22. 6. Roberto Heras (Sp) 0:25. 7. Nozal 0:27. 8. José Azevedo (Por) 0:28. 9. George Hincapie (USA), gleiche Zeit. 10. Marcos Serrano (Sp) 0:30.

11. Floyd Landis (USA) 0:32. 12. Alvaro Gonzalez Galdeano (Sp), gleiche Zeit. 13. José Luis Rubiera (Sp) 0:35. 14. Wjatscheslaw Jekimow (Russ), gleiche Zeit. 15. Laurent Jalabert (Fr) 0:37. 16. Tyler Hamilton (USA) 0:53. 17. Andrea Peron (It), gleiche Zeit. 18. Pavel Padrnos (Tsch) 0:55. 19. Carlos Sastre (Sp) 1:00. 20. Benoit Joaquim (Lux) 1:09.

21. Nicki Sörensen (Dä), gleiche Zeit. 22. Sergej Gontschar (Ukr) 1:36. 23. David Millar (Gb) 1:40. 24. Ivan Basso (It) 1:41. 25. Wolodimir Gustow (Ukr) 1:52. 26. David Moncoutié (Fr), gleiche Zeit. 27. Sergej Iwanow (Russ) 1:58. 28. Francisco Mancebo (Sp) 2:01. 29. Wladimir Belli (It) 2:02. 30. Massimiliano Lelli (It) 2:04 31. Andrej Kiwilew (Kas) 2:09.

32. Bertogliati 2:10. Ferner: 45. Zberg 2:28. 66. Dufaux 3:28.

(sda)

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