Klaffende Unterschiede in der Gesundheitsversorgung

Die Ausgaben im Gesundheitssektor weltweit sind zwischen 2002 und 2005 um 35 Prozent angestiegen. Die Ungleichheiten je nach Region und Land seien aber heute noch grösser als vor 30 Jahren, hielt die WHO in ihrem Bericht zum 30. Jahrestag der Erklärung von Alma Ata fest.

Die WHO hatte 1978 mit der Erklärung die Basisgesundheitspflege weltweit zum Kern von Gesundheitspolitik machen wollen. Das Ziel lautete damals «Gesundheit für alle bis zum Jahr 2000».

Das Bild, welches die WHO heute von den Gesundheitssystem zeichnet, ist aber düster. Die jährlichen staatlichen Ausgaben für die Gesundheitsversorgung schwanken je nach Land zwischen 20 und 6000 Dollar pro Person.

Grosse Unterschiede innerhalb Länder

Auch innerhalb der einzelnen Länder gibt es grosse Unterschiede. So liegt die Sterberate von Kindern unter fünf Jahren in reicheren Quartieren von Kenias Hauptstadt Nairobi bei 15 Kindern auf 1000. In einem Armutsviertel der gleichen Stadt sterben 254 von 1000 Kindern unter fünf Jahren, wie die WHO betont.

Die Gesundheitsversorgung konzentriere sich immer mehr auf Spitzentechnologien und spezialisierte Pflege für vermögende Patienten. WHO-Generaldirektorin Margaret Chan schlägt hingegen vor, zunächst mal weltweit die Grundversorgung zu decken.

Dies sei bisher vernachlässigt worden, ebenso wie vorbeugende Massnahmen. Dabei würden die Menschen damit bereits bedeutend älter werden als bisher.

(ht/sda)