Wegen wärmerer Temperaturen

Klimawandel beeinträchtigt Wasserzirkulation im Bodensee

publiziert: Dienstag, 12. Mai 2015 / 15:17 Uhr
Durch die Zirkulation gelangt sauerstoffreiches Wasser in tiefere Lafgen um Algen abzubauen - dieser Prozess ist jedoch gestört.
Durch die Zirkulation gelangt sauerstoffreiches Wasser in tiefere Lafgen um Algen abzubauen - dieser Prozess ist jedoch gestört.

Hamburg - Der Klimawandel hat bereits jetzt Auswirkungen auf die Wasserzirkulation im Bodensee. Wegen wärmerer Temperaturen im Herbst werden gemäss Experten die einzelnen Wasserschichten immer häufiger nicht durchmischt.

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Dies erklärte der Vorsitzende der Internationalen Gewässerschutzkommission (IGKB), Martin Grambow, am Dienstag im österreichischen Bregenz. Bei der Zirkulation sinkt normalerweise das im Herbst kälter werdende Oberflächenwasser ab und bringt Sauerstoff in die tieferen Lagen.

Dieser wird dazu benötigt, um organisches Material wie abgestorbene Algen abzubauen. Ist dieser Prozess gestört, können sich aus dem Sediment Nährstoffe und Schadstoffe lösen, was zu verstärkten Algenwachstum im See, einem Badeverbot oder sogar Belastungen des Trinkwassers führen kann.

Der Bodensee ist Trinkwasserreservoir für Millionen Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dass das Gewässer die Entwicklungen bislang noch recht gut verkrafte, liege vor allem an der aufwendigen Reinhaltung des Wassers etwa durch Kläranlagen, sagte Grambow.

Die Entwicklungen soll das EU-Projekt «Klimawandel am Bodensee» (Klimbo) beobachten, das die IGKB vor fünf Jahren in Auftrag gegeben hat. Denn in den vergangenen 50 Jahren ist die Wassertemperatur am Bodensee bereits um 0,9 Grad gestiegen - für die nächsten 50 bis 80 Jahre rechnen die Wissenschaftler mit einem weiteren Anstieg um 2 bis 3 Grad.

Nach heutiger Erkenntnis könne der Bodensee auch diese Steigerung noch verkraften, sagte Grambow. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Reinhaltungsmassnahmen weiterhin ausreichend stark seien. Zudem sei es wichtig, den Nährstoffgehalt des Sees in seinen natürlichen Grenzen zu halten.

Keine Düngung für Fischer

Damit erteilen die Forscher auch den Forderungen der Berufsfischer am Bodensee eine klare Absage: Angesichts ständig sinkender Fangerträge kämpfen diese seit Jahren für mehr Phosphat im Wasser. Nach ihrer Ansicht führt der niedrige Gehalt zu einer geringen Nahrungsmenge für die Tiere.

Er könne die Forderung der Fischer zwar verstehen, aber nicht unterstützen, sagte Grambow. Es sei nicht absehbar, wie eine Erhöhung des Nährstoffgehaltes den Bodensee beeinflusse.

(jbo/sda)

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