Kloster Einsiedeln will Gestüt sanieren

publiziert: Freitag, 15. Okt 2004 / 20:37 Uhr

Einsiedeln SZ - Das Kloster Einsiedeln verfügt über das älteste noch bestehende Gestüt Europas. Damit die Pferdehaltung des Klosters auch eine Zukunft hat, muss der Marstall saniert werden. Noch fehlen 620 000 Franken für das 5,7 Millionen-Franken-Projekt.

Die aus dem 18. Jahrhundert stammenden barocken Stallungen.
Die aus dem 18. Jahrhundert stammenden barocken Stallungen.
Am Wochenende wird die neue Reithalle des Marstalls offizell eingeweiht. Sie ist Teil der umfassenden Sanierung der Pferdehaltung des Benediktinerklosters. Die 1,5 Millionen Franken teure Holzkonstruktion wurde innerhalb eines Jahres erstellt.

Doch mit der neuen Reihalle ist die Zukunft der rund tausendjährigen Pferdezucht im Kloster noch nicht gesichert. Einer dringenden Erneuerung bedürfen die aus dem 18. Jahrhundert stammenden barocken Stallungen. Sie sind heute in einem desolaten Zustand.

Die Kosten für diese weitere Etappe der Sanierung werden auf 4,3 Millionen geschätzt. An die gesamten Kosten von 5,7 Mio. (inklusive Reithalle) zahlt die öffentlichen Hand Subventionen von 2,4 Mio. Bis heute sind Spenden von 2,7 Mio. eingegangen oder zugesichert worden. Somit besteht noch eine Finanzierungslücke von 620 000 Franken.

Sobald diese Lücke geschlossen ist, wird die Klostergemeinschaft definitiv über die Sanierung entscheiden. Wie Pater Lorenz Moser an einer Medienkonferenz erklärte, hofft man im nächsten Jahr mit dem Umbau beginnen zu können. Wann die Sanierung abgeschlossen sein wird, wagt er allerdings nicht zu prophezeien.

Die Pferdezucht in Einsiedeln geht auf die Anfänge des Klosters zurück und hat damit wahrscheinlich eine rund tausendjährige Tradition. Schriftlich dokumentiert ist sie seit 1064.

Die Cavalli della madonna, wie die Einsiedler Pferde zur Blütezeit der Zucht in Italien genannt wurden, sind in historischen Ställen aus der Barockzeit untergebracht. Zurzeit stehen 25 Pferde in den Ställen, 15 eigene und 10 Pensionäre.

Marstall nennt man die Pferdeställe einer fürstlichen Hofhaltung; in Einsiedeln hat sich der Name in der Feudalzeit des Klosters eingebürgert.

(bert/sda)

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