Virus bereits seit 2010 - Kiemengewebe wird signifikant beeinträchtigt

Koi und Speisekarpfen: Schlafkrankheit in Europa

publiziert: Dienstag, 16. Jun 2015 / 19:24 Uhr
Durch den weltweiten Koi-Handel ist die Verschleppung von viralen Erkrankungen eine reale Gefahr.
Durch den weltweiten Koi-Handel ist die Verschleppung von viralen Erkrankungen eine reale Gefahr.

Wien - Koi- und Speisekarpfen sind von einer besonderen Form der Schlafkrankheit betroffen. Bereits lange nur in Japan bekannt, weisen seit kurzem auch viele Tiere in Europa diese Symptome auf.

Forscher der Veterinärmedizinischen Universität haben die Krankheit vor kurzem auch in Österreich nachgewiesen und veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachjournal «Transboundary and Emerging Diseases».

In bis zu 80 Prozent tödlich

Schuld an der Krankheit ist eine Infektion mit dem sogenannten Carp Edema oder «koi sleepy disease»-Virus. Dieses macht die Fische erst träge und schläfrig. In bis zu 80 Prozent der Fälle endet die Infektion tödlich. Infizierte Fische liegen meist reglos am Boden des Beckens und verhalten sich apathisch. Typische Symptome sind ausserdem eingefallene Augen, Hautveränderungen und angeschwollene Kiemen. Bei schweren Verläufen wird das Kiemengewebe so stark beeinträchtigt, dass auch die Sauerstoffzufuhr erschwert ist.

«Wir konnten mit den routinemässig eingesetzten Untersuchungsmethoden keine Ursache für die schwere Erkrankung finden. Erst gezielte molekularbiologische Untersuchungen zeigten, dass es sich um eine Infektion mit dem Erreger der Koi-Schlafkrankheit handelte», unterstreicht Forscherin Eva Lewisch. Der Expertin nach stammt der Erreger mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Asien. Um welchen Erreger es sich tatsächlich handelt, ist noch nicht vollkommen geklärt. Bei dem Carp-Edema-Virus könnte es sich jedoch um ein pockenähnliches Virus handeln.

Vermehrtes Karpfensterben

Im Zuge ihrer Erhebungen und DNA-Analysen haben die Wiener Wissenschaftler auch herausgefunden, dass es die Koi-Schlafkrankheit bereits seit mindestens 2010 in Österreich gibt. «Jedes Frühjahr beobachten wir ausserdem vermehrtes Karpfensterben. Wahrscheinlich spielt dabei auch die Koi-Schlafkrankheit eine Rolle», meint Lewisch. Ihrer Meinung nach ist die Infektion weitverbreitet. Zu einem Krankheitsausbruch kommt es durch belastende Umweltfaktoren wie beispielsweise kritische Temperaturphasen oder Stress.

In Europa leben Karpfen bei sieben bis 15 Grad Celsius Wassertemperatur. In Japan liegt die herkömmliche Wassertemperatur in den Koi-Teichen hingegen bei 15 bis 25 Grad. Offensichtlich erkranken Karpfen in Europa bei niedrigeren Temperaturen eher als Koi in Asien. «Man muss die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sich das Virus verändert und an die europäischen Bedingungen angepasst hat. Durch den weltweiten Koi-Handel ist die Verschleppung von viralen und anderen Erkrankungen eine reale Gefahr», betont Lewisch.

 

 

(fest/pte)

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