Pures Talent

Kojey Radical - der vielschichtige Künstler aus London

publiziert: Dienstag, 9. Dez 2014 / 13:41 Uhr
Kojey Radical, ein aufkommendes Talent aus England.
Kojey Radical, ein aufkommendes Talent aus England.

Kojey Radical, 21-jährig, ist in Hoxton/Shoreditch in London aufgewachsen. Ein Ort, der vielen Leuten Spielraum für Kreativität bietet und wo es an jeder Ecke nur so von Künstlern wimmelt. Kojey studiert Modedesign, nur eine von vielen Interessen des Londoners. Auf sich aufmerksam machte er allerdings mit seiner EP 'Dear Daisy: opium', einer Mischung aus Poesie und Gesang, die mit Musik hinterlegt ist.

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Es ist etwas Neues, etwas für das der Hörer offen sein muss, offen für ein neues Gefühl von 'Musik und Poesie'. Philosophische, provozierende, durchdachte und persönliche Texte werden von Musik unterlegt. Doch das ist nicht das Einzige - visuell wird dem Auge ebenfalls viel geboten. Das Konzept des Videos vom Song 'The Garden Party' hat Kojey selber in die Hand genommen. Die Location, das Styling, die Idee, alles hat er selber durchdacht und umgesetzt. Ein Punkt, der einen schnell wissen lässt, wie vielschichtig das Können des noch jungen Mannes ist.



«Wenn du in London aufwächst, kannst du später überall leben» 

Die Kindheit in Hoxton ist nicht einfach. Oftmals kommen Jugendliche auf die schiefe Bahn. Kojey sagt: «Wer in London aufgewachsen ist, kann überall leben, denn nirgends wird einem so viel Disziplin beigebracht wie dort.» Seine Mutter fütterte ihn und seine fünf Geschwister alleine durch. Durch seine vier Schwestern und sein Bruder kam er auf die Gelüste des Kreativ-Seins. Seine Schwester war eine professionelle Tänzerin, sein Bruder war DJ. Mit zehn Jahren lernte er die Sprache des Tanzes kennen, eine erste Form seiner Kunst. Den Kontakt mit dem Mikrofon ermöglichte ihm sein Bruder, für den er Wörter wie 'BOO!' oder 'S-S-S-SELLECTORRR' ins Mikrofon schreien musste, wenn dieser mal wieder einen neuen Mix gemacht hatte; so nahm die Kreativität seinen Lauf. 
In London ein Künstler zu sein ist hart, es wimmelt nur so von talentierten Menschen. Deshalb heisst es für Kojey: härter arbeiten als alle anderen. Denn es ist immer jemand da, der deinen Platz einnehmen will - die Konkurrenz ist gross.

Ich hatte die Chance das Multitalent zu interviewen.

Du bist in vielen verschiedenen Genres tätig (Poesie, Musik, Kunst)? Wie nahm alles seinen Lauf?

Ich war schon seit ich jung war sehr kreativ. Ich wusste aber nicht, dass es mir möglich ist all diese verschiedenen Wege zu gehen. Ich habe immer das gemacht, was ich wirklich wollte, ich bin so ein Mensch. Ich kann nur mich selbst sein. Kreativität habe ich nie als etwas Separates betrachtet, Kunst ist Kunst. Ich startete als Illustrator und bildender Künstler, faszinierte mich dann für Film, Grafik und Performance. Der Poesie und der Musik hab ich mich erst später hingegeben.

Was sind deine besten Erfahrungen seit du in diesem «Business» bist?

«Das Business» ist lahm, ich versuche aber wach zu bleiben. Das Beste ist, wenn ich die Leute mit meiner Arbeit erreichen kann. Ich gebe Ihnen gerne Ratschläge und versuche zu helfen. Da ich früher in einigen Bereichen keine Ratschläge bekommen habe, ist das ein wichtiger Punkt für mich. Das Business ist sehr auf das Geld fokussiert, diese Mentalität habe ich nie gehabt. Wenn da etwas ist wofür du eine Leidenschaft hast, ist es deine Aufgabe diese in die Realität umzusetzen.

Du bist der Creative Director von 'PUSHCRAYONS' und 'Chelsea Bravo'.

Ja, ich bin der Leiter von «PUSHCRAYONS» und von dem Label der Männerkleidermarke «Chelsea Bravo». PUSHCRAYONS ist eine kreative Kunstgemeinschaft, die darauf fokussiert ist neue, innovative Ideen und Denkweisen zu fördern. Das Grossartige am Team ist, dass alle total verschieden sind - dass es so gut funktioniert, spricht für sich selbst. Alle im Team sind Leute an die ich wirklich glaube. Stephanie K Kane ist eine der beeindruckendsten Künstlerinnen unserer Generation. Neben ihr gibt es Jasper Sommer - in meinen Augen ist er ein unentdecktes Genie, sehr leidenschaftlich und optimistisch. Das ist etwas was wir brauchen! Man weiss nicht viel über PUSHCRAYONS und das ist absichtlich so. Es geht um die Kunst, nicht um den Ruhm oder die Ehre.

Die Arbeit mit Chelsea Bravo ist ein Segen. Die Ideen, die wir verwirklichen, fangen sich an auf die Mode auszuwirken. Ich bin sehr glücklich ein Teil dieses Prozesses zu sein. Chelsea arbeitet sehr hart und wir machen uns gegenseitig oft Komplimente und pushen einander. Wir stellen unsere Männerkollektion in London im Januar aus, darauf bin ich sehr gespannt.

Du hast deine EP 'Dear Daisy: opium' diesen Sommer herausgebracht - wie war das Feedback?

Das Feedback war unglaublich! Dieses Projekt hat mir Sachen ermöglicht, wovon ich zuvor nur träumen konnte. Ich bin wirklich sehr dankbar - ich erhalte sehr viel Unterstützung von den Leuten. Viele denken ich habe ein Label oder Investoren, die mich supporten, aber es gibt nur mich und jede Menge Leidenschaft. Ich kann es kaum abwarten, dass die Menschen meine neuen Projekte hören, sehen oder tragen.



Du hast am 4. Dezember eine neues Video zu dem Song 'Flaws: a lament to rose' von der 'Dear Daisy: opium' EP veröffentlicht - was hast du dir dabei überlegt?

Die Regie des Videos wurde vom Filmmacher Rashid Babiker geführt. Es ist eine Premiere für Rashid, der seit zwei Jahren kein Video mehr gedreht hat. Rashid ist ein Genie! Das Video stellt den Prozess und die Beschwerlichkeiten von männlicher und weiblicher Gemeinschaft dar. Es symbolisiert die Ruhe vor dem Sturm in einer Serie von visuellen Metaphern. Es ist das erste Projekt, bei dem ich nicht die volle kreative Kontrolle darüber habe, das macht es umso spezieller für mich.
 
Was machst du gerne, nebst Poesie, Musik und Kunst?

Ich mag Boxen, ich war nie ein grosser Fan von Fussball, ich war immer ein grosser Box-Fan. Ich mag Cartoons, das schaue ich sehr oft. Ich mag es sozialisiert zu sein und meine Zeit mit Freunden zu verbringen. Ich habe nicht viel Zeit rumzuhängen, aber wenn ich mal frei habe, dann umgebe ich mich mit guter Gesellschaft.

Was für Orte würdest du gerne besuchen?

Die Schweiz, weil es wunderbar aussieht. Die Menschen sind nett, die Frauen sind schön und ich mag das kalte Wetter, das erinnert mich an zu Hause.

Traum-Kollaboration?

Kommt darauf an, ... Gil Scott-Heron, Jamie XX, King Krule, Radiohead, SBTRKT, Sampha ... eigentlich alle von 'XL records'.

Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Ich möchte weiterhin Kunst und Musik machen. Ich bin aber eher der Typ, der in Ruhe für sich arbeitet, wenn das Ergebnis am Ende ans Licht kommt, wird man es sehen.

Hast du Pläne für Shows ausserhalb von England?

Ich bin im Gespräch mit einigen Leuten vom Ausland, genauere Info gibt es aber noch nicht. Am besten ist es mir auf Twitter zu folgen, dort ist man auf dem neusten Stand. (@KojeyRadical)

Eine Nachricht an die Menschen ...

... Sei niemals ängstlich etwas zu versuchen und lebe für immer!

(Florina Krampen/news.ch)

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