Kommission verbietet Eingeborenen den Walfang

Umweltschützer sprachen von einer «Farce» und warfen Japan politische Taktiererei vor. Sie hätten eine «Retourkutsche» geritten, nachdem ihr eigener Vorstoss zuvor abgelehnt worden war, an Japans Küsten neben den «wissenschaftlichen» Fängen 50 Zwergwale töten zu dürfen.

«Dies ist ein schwarzer Tag für die IWC», sagte Volker Homes, Artenschutzexperte der Organisation WWF. Die Japaner blockierten mit den von ihnen wirtschaftlich unterstützten Ländern die Entscheidungsprozesse auf der IWC-Tagung und versuchten, sie zu ihren eigenen Gunsten zu beeinflussen.

Japan versage den indigenen Völkern in Alaska und Sibirien das Recht auf Nahrungserwerb. Die USA und Russland wollten, dass das über fünf Jahre laufende Jagdrecht für 280 Grönlandwale erneuert wird.

Ein japanischer Delegierter sprach im Gegensatz dazu von einem «sonnigen Tag» für die IWC-Kommission. Tokio hatte den USA jedoch Heuchlerei vorgeworfen. Einerseits wolle man den eigenen Bewohnern in Alaska die Jagd erlauben, Japans Walfanggemeinden aber nicht.

Umweltschützer argumentieren dagegen, hinter Japans Antrag auf Tötung der 50 Zwergwale an den eigenen Küstengebieten steckten anders als bei den Inuit kommerzielle Motive. Trotz der verhärteten Fronten versuchten die IWC-Vertreter am Donnerstag noch einen Ausweg für die Eingeborenen von Alaska und Sibirien zu finden.

(sk/sda)