Israel hob Blockaden teilweise auf - dennoch weitere Zwischenfälle

Konfliktparteien im Nahen Osten um Entspannung bemüht

publiziert: Freitag, 20. Apr 2001 / 20:26 Uhr

Jerusalem - Israel und die Palästinenser haben sich am Freitag um Entspannung bemüht, die Fronten blieben aber verhärtet. Israel hob nach eigenen Angaben die Strassensperren im Gazastreifen wieder auf, nach palästinensischen Angaben jedoch nicht vollständig.

Mit der Aufhebung der Strassensperren solle die schwierige Lage der palästinensischen Bevölkerung abgemildert werden, sagte ein israelischer Armeesprecher. Augenzeugen zufolge entfernte die Armee Betonsperren und zog Panzer ab.

Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat bezeichnete die Aufhebung der Strassensperren als «Public-Relations-Trick». Die Armee hindere Autofahrer weiter daran, die Kontrollposten zu passieren, der Gazastreifen sei faktisch noch immer dreigeteilt.

Kein gemeinsamer Appell

Einen Vorschlag von Palästinenserpräsident Jassir Arafat, bei einem gemeinsamen Fernsehauftritt für ein Ende der Gewalt zu plädieren, lehnte Israels Regierungschef Ariel Scharon ab, wie die Tageszeitung «Haaretz» meldete. Er wolle erst Taten sehen.

Die israelische Regierung begrüsste aber den Vorstoss von Arafat, der am Vorabend ein Ende der Granatenangriffe auf israelisches Gebiet befohlen hatte. Nach einem Bericht der Armee waren aus dem Gazastreifen seit Jahresbeginn 103 Mörsergranaten auf israelische Ziele abgefeuert worden.

Am Montagabend war die israelische Armee nach einem derartigen Angriff in Teile des Gazastreifens einmarschiert und hatte mehrere Hauptverkehrsverbindungen blockiert. Nach heftiger internationaler Kritik zogen die Soldaten einen Tag später wieder ab.

Neue Zusammenstösse

Die radikal-islamische Palästinenserbewegung Hamas kündigte derweil an, sie werde ihren Widerstand gegen Israel «mit allen Mitteln» fortsetzen. In den Autonomiegebieten kam es zu neuen Zusammenstössen.

In Ramallah wurden nach Spitalangaben vier Palästinenser durch gummiummantelte Bleigeschosse israelischer Soldaten verletzt. Bei Rafah im Gazastreifen wurde palästinensischen Angaben zufolge ein Journalist angeschossen, als er Schäden der jüngsten israelischen Luftangriffe dokumentieren wollte.

In Jerusalem drangen israelische Polizisten nach dem Freitagsgebet auf dem Tempelberg in das ummauerte Gelände ein. Es kam zu Zusammenstössen mit Steinewerfern, mehrere Menschen wurden leicht verletzt.

Konfrontationen wurden auch aus der geteilten Stadt Hebron gemeldet, wo israelische Soldaten radikale jüdische Siedler an der Besetzung eines arabischen Stadtteils hinderten. 24 Siedler wurden vorübergehend festgenommen.

Flüge über Libanon

Israelische Kampfflugzeuge überflogen am Freitag den fünften Tag in Folge libanesischen Luftraum und durchbrachen dabei nach libanesischen Angaben über Beirut mehrfach die Schallmauer. Am Montag hatte Israel in Libanon eine syrische Radarstation aus der Luft angegriffen.

(kil/sda)

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