Bombe in ägyptischer Kirche

Koptische Weihnachten weltweit unter Polizeischutz

publiziert: Donnerstag, 6. Jan 2011 / 23:33 Uhr / aktualisiert: Freitag, 7. Jan 2011 / 15:55 Uhr

Kairo/Bern - Unter grossen Sicherheitsvorkehrungen haben die koptischen Christen in Ägypten und in anderen Teilen der Welt am Donnerstag das orthodoxe Weihnachtsfest gefeiert. Zu grösseren Zwischenfällen kam es nicht.

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Einzig in einer ägyptischen Kirche wurde kurz vor dem Beginn der Feierlichkeiten ein rudimentärer Sprengkörper entdeckt. Es handelte sich um eine Milchpulver-Dose, die mit Knallkörpern, Nägeln und Schrauben gefüllt war. Sie wurde in Minja, rund 200 Kilometer südlich der ägyptischen Hauptstadt Kairo, entdeckt. Einen Zünder hatte der Sprengkörper nicht.

Viele der Teilnehmer der Feiern in Ägypten folgten einem Aufruf christlicher Aktivisten und zogen sich schwarze Trauerkleidung an, um an den Terroranschlag auf eine Kirche in Alexandria in der Silvesternacht zu erinnern. Auch in Alexandria selber fand eine Messe statt.

Einige junge Christen riefen ausserdem zu Protesten während der Weihnachtsgottesdienste auf. Aus dem Innenministerium in Kairo hiess es, man sei nicht nur auf die Abwehr möglicher Terroranschläge vorbereitet, sondern auch auf mögliche Zusammenstösse zwischen Christen und der Polizei.

Feiern und Proteste auch in der Schweiz

Auch in der Schweiz feierten die Kopten am Donnerstag Weihnachten unter verstärkten Sicherheitsmassnahmen. So wurden die Besucher der Messe in Dietlikon ZH vor dem Einlass in die Kirche kontrolliert. Die Feierlichkeiten seien ohne Zwischenfälle verlaufen, hiess es bei der Zürcher Kantonspolizei auf Anfrage.

In Meyrin GE wurden die Schutzmassnahmen für die koptische Gemeinde verschärft und die Strasse, an der die koptische Kirche liegt, gesperrt. Dort versammelten sich am Abend rund 50 Personen vor der Weihnachtsfeier zu einer Kundgebung gegen die Gewalt und den Anschlag in Alexandria.

Bei der Christmette in Frankfurt am Main blieben am Donnerstagabend viele Stühle im Andachtsraum leer. Nur rund 100 Gläubige besuchten die Feier, die wegen Hinweisen auf Anschlagsdrohungen unter dem erhöhten Schutz der deutschen Polizei stand.

(bert/sda)

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