Korruption: Die Schweiz ist «Musterschülerin»

publiziert: Dienstag, 17. Nov 2009 / 12:36 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 11. Nov 2010 / 14:10 Uhr

Bern - Geschmiert, bestochen und erpresst wird überall auf der Welt - am häufigsten jedoch in Somalia und Afghanistan. Dies zeigt der jüngste Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International (TI). Die Schweiz gehört erneut zur Gruppe der «Musterschüler».

In der Mehrheit der 180 untersuchten Staaten sei Bestechung nach wie vor ein weit verbreitetes Übel. (Archivbild)
In der Mehrheit der 180 untersuchten Staaten sei Bestechung nach wie vor ein weit verbreitetes Übel. (Archivbild)
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In der Mehrheit der 180 untersuchten Staaten sei Bestechung nach wie vor ein weit verbreitetes Übel, schreibt die Organisation in ihrem veröffentlichten Jahresbericht.

Der Index basiert auf Einschätzungen von Geschäftsleuten und Experten. Afghanistan rangiert demnach auf dem zweitschlechtesten Platz, als noch korrupter wahrgenommen wurde lediglich Somalia. Zu den Schlusslichtern gehören ausserdem der Irak, der Sudan und Birma. Sie erhielten alle Noten unter 1,5.

Länder mit geringer Korruption

Am besten schneiden Neuseeland (9,4), Dänemark (9,3), Singapur und Schweden (9,2) sowie die Schweiz (9) ab. Auch Deutschland und Österreich gehören laut TI mit den Noten 8 und 7,9 zu den Ländern mit einer vergleichsweise geringen Korruption.

Italien wird als besonders korrupt bewertet

Unter den 25 EU-Staaten bilden Bulgarien, Griechenland und Rumänien mit einer Einstufung von 3,8 die Schlusslichter. Auch Italien wird als besonders korrupt bewertet: Mit einer Note von 4,3 liegt das Land hinter dem EU-Beitrittskandidaten Türkei (4,4).

Gemessen wurde der Grad von Korruption im öffentlichen Sektor eines Landes. Laut Transparency International zeigen die Werte, dass in Ländern, deren staatliche Strukturen durch dauerhafte Konflikte zerrüttet wurden, am meisten Korruption auftritt.

In Afghanistan beispielsweise würden Ämter gekauft, die Justiz werde bestochen, und der Drogenhandel floriere. Selbst bei der Grundversorgung sei Bestechung für die Menschen an der Tagesordnung, schreibt TI.

Dennoch dürfe die Vergabe von Entwicklungsgeldern an solche Länder nicht eingeschränkt werden. Vielmehr müssten nach Auffassung der Organisation gerade in solchen Staaten die öffentlichen Einrichtungen gestärkt werden.

(bang/sda)

Die Koalition gegen Korruption
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Musterschüler?
Hier herschen einfach andere Formen von Korruption. Wenn Politikern Verwaltungsratsmandate von Firmen zugeschoben werden, ist das auch eine Art der Korruption, denn so erkauft sich die Wirtschaft die Unterstützung der Politik.
Oh ja!
Wir haben eine andere Vorstellung des Wortes Korruption. Das hat nichts mit Steuern, Steueroptimierung oder Steuerhinterziehung, zu tun.

Korruption ist wenn ich durch Geldzuwendungen oder "Geschenken" einen Vorteil erkaufen kann, der mir nicht zusteht oder mich über das Gesetz stellen kann. Zum Beispiel bei Bauvergaben, Lizenzen, etc.

Oh ja! Die gibt es in der Schweiz. Mehr als der Normalbürger sich vorstellen kann. In der Schweiz ist es nur besser getarnt und wird subtiler angewendet. Im Mobilfunkbau der Operator war das zum Beispiel alltäglich.
Wirklich war?
Die Korruption ist in der Schweiz weit höher als dies die Statistiker wahr haben wollen. In diesem hochentwickelten, technologisierten Land ist es einfacher, Gesetze zu umgehen, und damit Steuern zu sparen.

Da werden beispielsweise privat benutzte Autos einfach über die Firma eingekauft und auch über diese unterhalten. Feuerwerkskörper für den 1. August werden von der Drogerie auf der Rechnung als Putzmittel deklariert, damit auch diese über die Firma abgerechnet werden können.

Spesenrechnungen werden geschönt, und oft auch mit falschen Zahlen und Daten versehen.

Es werden AG's, GmbH's, und Stiftungen gegründet, um schlussendlich dem Fiskus Gelder zu entziehen.

Wer politisch aktiv ist, ist auch in der Wirtschaft gut vernetzt und mit lukrativen Mandaten versehen. So werden Aufträge quasi unter der Hand vergeben.

Richter sind nicht parteilos, und müssen oft Rücksicht nehmen auf die Loge - und deren Mitglieder. Es lebe die verdeckte, wohl durchdachte Korruption!

Nein, nein - so sauber kann die Schweiz nicht sein!


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