Korruption bei der FIFA - gezielter Schlag der Behörden
Zürich - Zwei Tage vor der Präsidentschaftswahl ist die FIFA ins Visier der Justiz geraten. Mit der Verhaftung teils hochrangiger Funktionäre in Zürich gerät der Weltfussballverband noch tiefer in den Korruptionssumpf.
Um die Verhaftung der Funktionäre hatten die USA im Rahmen eines Rechtshilfeabkommens ersucht, wie das Bundesamt für Justiz (BJ) mitteilte. Dieses liess deshalb die Verdächtigten durch die Kantonspolizei Zürich festnehmen. Zudem liess das BJ verschiedene Bankkonten in der Schweiz sperren, über die Bestechungsgelder geflossen sein sollen.
Blatter verschont
Unter den Verhafteten befinden sich mit Eugenio Figueredo und Jeffrey Webb auch zwei der acht FIFA-Vizepräsidenten. Von der Justiz unbehelligt bleibt der langjährige FIFA-Präsident Sepp Blatter.
Unabhängig davon ermittelt die Schweizer Bundesanwaltschaft wegen Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung sowie des Verdachts der Geldwäscherei. Dabei geht es um die Vergaben der Fussball-WM 2018 in Russland und 2022 in Katar, wie sie bekanntgab.
Das Strafverfahren in der Schweiz geht auf eine Anzeige der FIFA vom vergangenen November zurück. Wegen Verdunkelungsgefahr wurden die Verhaftungen in Zürich und die Beschlagnahmungen von Dokumenten am FIFA-Hauptsitz am Mittwochmorgen gleichzeitig durchgeführt.
Sechs Betroffene widersetzen sich Auslieferung
Die sieben in der Schweiz festgenommenen Funktionäre wurden noch am Mittwoch durch die Kantonspolizei Zürich angehört. Lediglich einer von ihnen signalisierte Bereitschaft für eine vereinfachte Auslieferung.
Das Bundesamt für Justiz wird nun die USA auffordern, innert der vom bilateralen Auslieferungsvertrag vorgesehenen Frist von 40 Tagen ein formelles Auslieferungsersuchen zu stellen. Sobald diese Gesuche eingetroffen seien, werde das Auslieferungsverfahren weitergeführt.
Deliktsumme über 150 Millionen Dollar
Das US-Justizministerium ermittelt insgesamt gegen 14 Personen wegen organisiertem Verbrechen und Korruption. Sie sollen seit Anfang der 1990er Jahre Schmiergelder von mehr als 150 Millionen Dollar von Vermarktern für die Vergabe von Fussballturnieren erhalten haben. 110 Millionen Dollar sollen allein für Vermarktungsrechte für die Copa America 2016 in den USA geflossen sein.
«Sie haben das weltweite Fussballgeschäft korrumpiert, um sich selbst zu bereichern», sagte US-Justizministerin Loretta Lynch an einer Pressekonferenz in New York. «Sie haben es immer und immer wieder gemacht. Jahr um Jahr, Turnier um Turnier.» Lynch kündigte an, die Korruption im Weltfussball rigoros bekämpfen zu wollen.
Die Straftaten seien in den USA vorbereitet und abgesprochen worden, schrieb das BJ unter Berufung auf das Verhaftsersuchen der US-Behörden. Zudem seien Zahlungen über US-Banken abgewickelt worden. Durchsucht wurde am Mittwoch in Miami auch das Hauptquartier des nord- und mittelamerikanischen Dachverbandes.
Neun der Beschuldigten im US-Verfahren sind oder waren FIFA-Funktionäre, fünf weitere Chefs von Sportmarketing-Firmen. Ihnen werden organisiertes Verbrechen, Betrug, Geldwäscherei und Bestechung vorgeworfen. Wie das Department of Justice (DOJ) mitteilte, drohen ihnen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren.
Schweizer Banken als Drehscheibe
Während die Verhaftungsaktion im Zürcher Nobelhotel Baur au Lac lief, stellte die Bundesanwaltschaft am FIFA-Hauptsitz Computerdaten und Dokumente sicher. Die FIFA war gemäss Mitteilung bei der Aushändigung der Dokumente behilflich.
Die Strafuntersuchung der Bundesanwaltschaft richtete sich nach deren Angaben gegen Unbekannt. Es bestehe der Verdacht, dass es bei den Vergaben für die FIFA-Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar zu «Unregelmässigkeiten» gekommen sei.
Im Anschluss an die Sicherstellung der Akten am FIFA-Hauptsitz sollten zehn Personen einvernommen werden. Diese seien als Mitglieder des Executive Committee 2010 an der Wahl zur WM-Vergabe von 2018 und 2022 beteiligt gewesen.
Zudem geht die Bundesanwaltschaft davon aus, dass Gelder via Schweizer Banken gewaschen wurden. Bereits vorgängig wurden deshalb bei verschiedenen Finanzinstituten in der Schweiz entsprechende Bankunterlagen angefordert.
FIFA sieht sich als Geschädigte
Die FIFA bezeichnet sich selbst als Geschädigte und Initiatorin der Aktion der Bundesanwaltschaft. Man habe alles Interesse an einer Aufklärung der Vorwürfe, sagte FIFA-Mediensprecher Walter de Gregorio an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz. Der Kongress und die Präsidentenwahl fänden wie vorgesehen in den kommenden Tagen statt.
Wegen des bevorstehenden FIFA-Kongresses halten sich derzeit zahlreiche FIFA-Funktionäre sowie Medienleute aus aller Welt in Zürich auf. Sepp Blatter wird dort für eine fünfte Amtszeit kandidieren. Die Chancen des Wallisers auf eine Wiederwahl stehen gut. Einziger Gegenkandidat ist Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien.
(bg/sda)
- keinschaf aus Wladiwostok 2826
belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21 - keinschaf aus Wladiwostok 2826
Haben Sie schon mal... ....über professionelle Hilfe nachgedacht? Ich meine für SIE ... Mo, 26.12.16 20:47 - Kassandra aus Frauenfeld 1781
Die aller resistentesten Keime sind zweibeinig! Dazu zählen auch die Impfgegner. Sie wollen es nicht ... Sa, 22.10.16 20:22 - Unwichtiger aus Zürich 11
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Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32 - keinschaf aus Wladiwostok 2826
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