Kratochvil auf dem Weg zurück Richtung Top 100

publiziert: Dienstag, 3. Aug 2004 / 19:27 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 3. Aug 2004 / 19:45 Uhr

Als Kind galt Michel Kratochvil als Riesentalent. Dann drohte der Rücken die Profiträume zu zerstören. Mit 23 war "Krati" dennoch die Nummer 35 der Welt und stand in Wimbledon gegen Henman vor dem Viertelfinaleinzug. Seither klafft zwischen Anspruch und Realität eine Lücke.

Michel Kratochvil hatte in letzter Zeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen - jetzt ist er wieder fit.
Michel Kratochvil hatte in letzter Zeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen - jetzt ist er wieder fit.
Vor einem Jahr in Gstaad sagte Kratochvil, Tennis sei momentan für ihn eine Tortur. Damals war er die Nummer 150 der Welt. Ein gutes Jahr später ist er im Ranking noch weiter gesunken. 17 Mal verlor er im letzten Jahr in der 1. Runde. 16 Mal musste er in die Qualifikation, einmal sogar an einem Challenger in Ljubljana. "Aber ich spiele jetzt wieder besser. Ich fühle mich wieder gut auf dem Platz. Das Selbstvertrauen kehrt zurück. Nur kann ich auf dem Platz nicht immer alles umsetzen", so Kratochvil.

Der Berner, mittlerweile 25, zweifelt nicht im geringsten daran, dass ihm die Rückkehr unter die besten 100 der Welt gelingen wird -- vorausgesetzt, er bleibt gesund. Das war in den letzten zwei Jahren das Problem: Mandelentzündung im Herbst 2002, Verletzungen an Zehe und Meniskus (Operation) im Frühjahr 2003, ein Hexenschuss im Herbst. Auch diese Saison musste der Berner schon zweimal pausieren (angerissener Bauchmuskel, Krankheit). Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

"Bin wieder dran"

Aber jetzt fühlt sich Michel Kratochvil endlich wieder gesund. Kratochvil: "Im Moment fehlen mir einfach Matchpraxis und Siege. Deshalb will ich bis zum US Open acht Wochen am Stück spielen und mich durchbeissen. Früher hätte ich gedacht: ´Das ist verrückt!´ Jetzt brauche ich aber soviel Matchpraxis wie nur möglich."

Mit etwas mehr Glück hätte Kratochvil diesen Sommer auf den amerikanischen Hartplätzen schon mehr Einzel auf dem Buckel. In Indianapolis überstand er die Qualifikation und die 1. Runde, spielte dann eine Wahnsinnspartie gegen Andy Roddick, verlor aber 4:6, 6:2, 4:6. "Ich war Roddick ebenbürtig, er gewann anschliessend das Turnier. Diese Partie hat mir gezeigt, dass ich wieder dran bin."

Seit Indianapolis hat Kratochvil in Toronto und Cincinnati die Qualifikation überstanden, dann aber jeweils in der 1. Runde knapp und dumm verloren (gegen Max Mirnyi und Sargis Sargsian). In Cincinnati liess er sich bei 6:2 von einem Schiedsrichter-Entscheid von der Siegerstrasse drängen. Kratochvil: "Ich habe mich gewaltig aufgeregt. Ich kämpfe um die Rückkehr und wichtige Punkte, und auf dem Stuhl sitzt einer ohne Autorität und Fingerspitzengefühl."

Stetes Hoffen und Bangen

Eine Nummer 170 der Welt hat eben wenig Bonus bei den Referees. Und auch sonst hat es Kratochvil nicht einfach. Nach dem Out in Toronto flog er nach Cincinnati ohne zu wissen, ob er am Turnier in Ohio auch wird spielen können. Bis zur Auslosung musste er auf Absagen hoffen. Jeder ATP-Punkt ist wichtig in dieser Region des Rankings.

Nächste Woche tritt Kratochvil in Binghamton wieder an einem Challenger an. Kratochvil: "Wenn ich dieses Turnier gewinne, wirft das gleich viele Weltranglistenpunkte ab, wie wenn ich Sargsian geschlagen hätte." Während der Olympischen Spiele bestreitet die Nummer 2 des Davis-Cup-Teams das Turnier von Washington.

Obwohl 27 der Top 30 in Athen spielen, muss er auch in der amerikanischen Hauptstadt in die Qualifikation. Danach folgen das Qualifikationsturnier für das US Open und nach Flushing Meadows die Rückkehr in die Schweiz -- hoffentlich endlich wieder mit einem besseren Ranking. Die Tendenz ist jedenfalls steigend.

(Rolf Bichsel, Cincinnati/Si)

 
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