Krawalle in Athen wegen 15-Jährigen

publiziert: Sonntag, 6. Dez 2009 / 09:46 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 6. Dez 2009 / 21:05 Uhr

Athen - Ein Jahr nach dem Tod eines 15-Jährigen durch eine Polizeikugel in Griechenland ist es erneut zu Krawallen gekommen. In Athen scherten vermummte Jugendliche aus einem Demonstrationszug aus und lieferten sich Strassenschlachten mit der Polizei.

Auch am frühen Morgen kam es noch zu vereinzelten Zwischenfällen. (Archivbild)
Auch am frühen Morgen kam es noch zu vereinzelten Zwischenfällen. (Archivbild)
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Obwohl allein in der Hauptstadt mehr als 6000 Polizisten im Einsatz waren, um Zusammenstösse wie vor einem Jahr zu verhindern, wurden Schaufensterscheiben zertrümmert und Mülltonnen angezündet. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Tränengas ein.

Laut Radioberichten drangen Autonome auch in das Rektorat der Universität ein, beschmierten die Wände mit Sprüchen und hissten die rotschwarze Fahne der Anarchie auf dem historischen Gebäude. Der Rektor der Universität wurde leicht verletzt und ins Spital gebracht.

Am Abend wurde ein Fussballspiel im Athener Olympiastadion für eine halbe Stunde unterbrochen. Unbekannte hatten während der Halbzeit des Spiels zweier Stadtclubs ausserhalb des Stadions die Polizei angegriffen. Das von den Beamten eingesetzte Tränengas wurde vom Wind ins Stadion getrieben, weshalb das Spiel ausgesetzt wurde.

In der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki kam es zu Ausschreitungen. Vermummte warfen dort Dutzende Brandflaschen auf die Polizei und zerstörten mehrere Schaufenster. Hunderte Passanten flohen aus dem Zentrum, wie das Fernsehen berichtete. Für Montag waren landesweit weitere Demonstrationen gegen «Polizeiwillkür» angekündigt.

Die Sicherheitskräfte nahmen mehr als 160 Menschen vorläufig fest, in 84 Fällen wurde Anklage erhoben. Unter den Festgenommenen waren nach Medienberichten auch zwei Spanierinnen und fünf Italiener.

Die Mutter rief zu friedlichen Protesten auf

Friedlich haben derweil in der der Athener Vorstadt Palaio Faliro zahlreiche Menschen an einer «Seelenmesse» am Grab des 15-Jährigen teil. Die Mutter rief zu friedlichen Protesten auf, um das Andenken an ihren Sohn zu wahren. Die Medien wurden gebeten, dem Grab fernzubleiben.

Der Jugendliche war am 6. Dezember 2008 im Stadtteil Exarchia durch eine Kugel aus der Waffe eines Polizisten getötet worden. In den folgenden Tagen und Wochen demonstrierten in Griechenland zehntausende Menschen gegen die Polizeigewalt.

(zel/sda)

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