Krawalle in Simbabwe fordern Todesopfer

Mehrere führende Oppositionspolitiker waren am Sonntag festgenommen worden. Unter ihnen befand sich der Chef der oppositionellen «Bewegung für den Demokratischen Wandel» (MDC), Morgan Tsvangirai.

«Wir haben Informationen darüber, dass er zusammengeschlagen wurde, aber die Polizei hat uns in der letzten Nacht nicht zu ihm vorgelassen», kritisierte Tsvangirais Anwalt Alec Muchadehama gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Er habe schwere Kopfverletzungen erlitten, sagte ein MDC-Parlamentarier am Radio.

Freilassung Tsvangirais gefordert

Ein Sprecher des US-Aussenministeriums forderte laut Angaben eines südafrikanischen Radiosenders die sofortige Freilassung Tsvangirais. Zugleich verurteilte er das brutale Vorgehen der Regierung von Robert Mugabe.

Die neuseeländische Ministerpräsidentin Helen Clark erklärte, die brutale Niederschlagung der Veranstaltung bestätige alles, was die Welt über Mugabes Diktatur ahne.

Scharfe Munition auf die Menge

Mindestens drei Polizisten waren nach simbabwischen Radioberichten bei den Ausschreitungen schwer verletzt worden. Ein Polizeifahrzeug sowie ein Bus seien in Brand gesteckt worden.

Die Polizei habe mit scharfer Munition auf die unbewaffnete Menge geschossen, erklärte dagegen die MDC in einer Stellungnahme. Unklar blieb die Zahl der Festgenommenen, denen jeglicher Rechtsbeistand verwehrt wurde.

Gebetsveranstaltung aufgelöst

Zu den Ausschreitungen war es gekommen, als die Polizei eine Gebetsveranstaltung der oppositionellen Vereinigung «Rettet Simbabwe» auflöste. Die Behörden hatten die Veranstaltung als Verletzung eines dreimonatigen Demonstrationsverbots für illegal erklärt.

(ht/sda)