Kritik an Regierung nach Zugunglück

publiziert: Samstag, 8. Jan 2005 / 14:29 Uhr

Rom - Nach dem Zugunglück in Italien mit mindestens 14 Toten sind Regierung und staatliche Eisenbahn in die Kritik geraten. Gewerkschaften, Opposition und Medien verwiesen auf mangelnde Sicherheitsstandards auf der eingleisigen Strecke Bologna-Verona.

Wegen Nebel konnte der Lockführer das Rotlicht nicht erkennen. Es kam zur Frontalkollision.
Wegen Nebel konnte der Lockführer das Rotlicht nicht erkennen. Es kam zur Frontalkollision.
1 Meldung im Zusammenhang
Kritiker warfen der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi vor, die Sparpolitik bei der Bahn habe zu mangelnder Sicherheit geführt. So habe es an dem Unglücksort kein System gegeben, dass die Züge bei Überfahren eines roten Signals automatisch zum Halten bringe.

Ausserdem habe die Regierung eher Gelder für die Hochgeschwindigkeitslinien ausgegeben, statt in den Ausbau alter Strecken. Nach Ansicht der Regierung ist die italienische Eisenbahn hingegen eine der sichersten in Europa.

Menschliches Versagen

Der Zusammenstoss eines Regionalzuges und eines Güterzuges auf der eingleisigen Strecke Bologna-Verona am Freitag war das schwerste Zugunglück in Italien seit mehr als 15 Jahren.

Die Staatsanwaltschaft geht von menschlichem Versagen als Unfallursache aus. Vermutlich habe der Fahrer des Passagierzuges bei dichtem Nebel ein Haltesignal übersehen. Allerdings sei auch ein Defekt einer Weiche nicht auszuschliessen.

(mo/sda)

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Der Lokführer muss bei dichtem Nebel ein rotes Signal übersehen haben.

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