Stichwahl in Kroatien

Kroatien wählt neues Staatsoberhaupt

publiziert: Sonntag, 11. Jan 2015 / 09:19 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 11. Jan 2015 / 23:00 Uhr
In der Stichwahl tritt Amtsinhaber Ivo Josipovic für die regierenden Sozialdemokraten an.
In der Stichwahl tritt Amtsinhaber Ivo Josipovic für die regierenden Sozialdemokraten an.

Zagreb - Schwere Niederlage für die regierenden Sozialdemokraten in Kroatien: Die Konservative Kolinda Grabar Kitarovic hat als Oppositionskandidatin die Präsidentenwahl am Sonntag gewonnen.

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Grabar Kitarovic habe nach Auszählung von fast 90 Prozent der Wahllokale 50,7 Prozent der Stimmen erreicht, teilte die staatliche Wahlkommission am Sonntagabend in Zagreb mit. Sie war als Kandidatin der grössten Oppositionspartei HDZ zur Wahl angetreten.

Der amtierende Staatspräsident Ivo Josipovic, der für die Sozialdemokraten als grosser Favorit ins Rennen gegangen war, kam nur auf 49,3 Prozent. Im ersten Wahlgang hatte er noch einen Prozentpunkt vor seiner Konkurrentin gelegen.

Der Vorsprung der Herausforderin werde noch grösser, sagten Wahlforscher voraus. Nach ihrer Einschätzung werden die mit Abstand meisten Stimmen aus dem benachbarten Bosnien-Herzegowina, wo die kroatische Minderheit ebenfalls wählen durfte, auf das Konto von Grabar Kitarovic gehen.

Die Konservativen konnten von der Unzufriedenheit vieler Kroaten mit der wirtschaftlichen Lage profitieren. Das Land, das seit Juli 2013 EU-Mitglied ist, steckt seit sechs Jahren in der Rezession. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 19 Prozent.

Der kroatische Präsident hat vor allem repräsentative Aufgaben. Experten gehen aber davon aus, dass ein Sieg den Konservativen auch bei der Parlamentswahl Ende des Jahres nutzen würde.

Rechtsrutsch im Wahlkampf

Mit der weltgewandten Diplomatin Grabar Kitarovic zieht in Zagreb nach den meist recht hausbackenen Vorgängern erstmals eine Frau in den Amtssitz des Präsidenten ein - und internationales Flair.

Doch selbst wohlmeinende Kritiker sehen bei der konservativen Politikerin grosse programmatische Defizite. So blieb sie im Wahlkampf klare Aussagen zur Rolle der Familie im streng katholischen Land schuldig.

Kritiker warfen ihr vor, sich beim Umgang mit dem ungeliebten Nachbarn Serbien zu verzetteln. Obwohl die Diplomatin politisch eher in der Mitte angesiedelt ist, geriet sie als HDZ-Kandidatin mehr und mehr nach rechts.

Die 46-Jährige ist mit dem Seefahrtsprofessor Jakov Kitarovic verheiratet, der in seiner Karriere zurücksteckte, um seine Frau auf den zahlreichen Posten im Ausland zu begleiten. Das Paar hat zwei Kinder.

(asu/sda)

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