Privatwirtschaftliche Freiheit in Kuba

Kuba öffnet Wirtschaft in 178 Bereichen für Privatpersonen

publiziert: Freitag, 24. Sep 2010 / 19:56 Uhr
Lockert aufs Alter hin (nicht ganz freiwillig) die ökonomischen Zügel: Fidel Castro
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Havanna - Das krisengeschüttelte Kuba ist auf dem Weg in mehr Privatwirtschaft. In 178 verschiedenen Tätigkeiten können Kubaner künftig selbstständig werden und eigene Geschäfte aufziehen. Das teilte die sozialistische Regierung am Freitag in den staatlichen Medien mit.

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Ausserdem dürfen die Einwohner Kubas ihre Wohnungen vermieten und können von der Zentralbank Kredite zum Aufbau einer Existenz aufnehmen. Mit diesem Aufweichen der Planwirtschaft sollen soziale Härten durch die bevorstehenden Entlassungswellen im staatlichen Sektor gemildert werden.

Nach den Plänen der Regierung verlieren in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres rund 500'000 Angestellte aus unproduktiven staatlichen Betrieben ihren Job. Sie sollen ihren Lebensunterhalt durch selbstständiges Wirtschaften bestreiten.

Die Parteizeitung «Granma» veröffentlichte am Freitag eine Liste mit den Berufen, die künftig auf eigene Rechnung betrieben werden dürfen: Unter anderem sind das Handwerker, Zimmermänner, Elektriker, Masseure, Mechaniker, Friseure, Programmierer, Hauspersonal, Fahrlehrer, Blumenverkäufer, Schuhputzer und viele andere.

Steuern und Sozialversicherungen müssen gezahlt werden

Die künftigen Freiberufler und deren Angestellten müssen Steuern zahlen und Beiträge zur Sozialversicherung leisten. In 83 der 178 Aktivitäten dürfen die «Unternehmer» Angestellte beschäftigen, berichtete «Granma» weiter.

Während die Zulassung von kleinen Geschäften und Handwerksbetrieben schon seit längerem eine beschlossene Sache ist, stellt die Vermietung ganzer Wohnungen eine Neuerung in Kuba dar. Bisher war nur die Vermietung von Zimmern in Wohnungen erlaubt. Auch dürfen kleine Restaurants und Bars auf eigene Rechnung betrieben werden. In den bisher erlaubten «Paladares» blieb die Zahl der Sitzplätze allerdings begrenzt und wurde nur von derzeit 12 auf 20 erhöht.

Die kubanische Regierung hat die Reform unter dem Druck wirtschaftlicher Not begonnen. Weltwirtschaftskrise, Unwetterkatastrophen, Korruption und eine starre Planwirtschaft haben die Regierung gezwungen, auf Privatinitiativen zu setzen, um einen völligen Zusammenbruch des Systems zu verhindern.

(et/sda)

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