Kundgebung gegen «Islamhetze» - alles friedlich

publiziert: Samstag, 12. Dez 2009 / 14:08 Uhr / aktualisiert: Samstag, 12. Dez 2009 / 18:13 Uhr

Bern/Basel - Mit der Kundgebung gegen «Islamhetze» haben die Organisatoren vor allem gegen die Desinformation ankämpfen wollen. Der Islam werde in der Schweiz falsch wahrgenommen, sagten die Redner auf dem Berner Bundesplatz. Die Kundgebung verlief friedlich.

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Der Islam lehre, dass man Andersgläubige respektieren solle, erklärten die Redner vor rund 500 bis 800 Teilnehmern. Nicolas Blancho, Schweizer Muslim und Mitorganisator, betonte, dass kein Muslim in der Schweiz je die Einführung der Scharia verlangt habe. Bei der Kundgebung gehe es auch darum, gegen die Desinformation anzukämpfen.

Sie sei freiwillig hier und trage das Kopftuch freiwillig, sagte auch Melanie Muhaxheri, Präsidentin der Muslimischen Frauenorganisation Schweiz (MFOS). Sie kenne keine Muslimin, die das Kopftuch nicht freiwillig trage.

Zwei Redner waren aus Deutschland angereist. Muhamed Ciftci, Lehrer an einer islamischen Schule in Braunschweig, sagte, der Islam lehre die Toleranz gegenüber anderen Religionen. Der Islam sei gegen Terrorismus, Ehrenmorde und Zwangsehen. Sven Lau alias Abu Adam, ebenfalls aus Deutschland, rief Nicht-Muslime auf, die Moscheen zu besuchen. «Leider ist die Scheu sehr gross.»

Zur Kundgebung gehörten auch Informationsstände mit Schriften über den Islam, etwa mit dem Titel «Missverständnisse über Menschenrechte im Islam». Etliche Kundgebungsteilnehmer hielten Plakate in die Höhe, auf denen etwa stand: «Wir sind keine Extremisten, weil wir Islam praktizieren».

Polizei kontrolliert Rechtsextreme

Die Berner Kantonspolizei schätzte die Anzahl Kundgebungsteilnehmer auf gegen 700. Sie kontrollierte am Rand der Veranstaltung Personen, welche sie der rechtsextremen Szene zuordnete.

Anders als angekündigt sprach auf dem Bundesplatz der deutsche Islamprediger Pierre Vogel alias Abu Hamza nicht. Die Schweizer Grenzwacht hatte ihn am Vorabend an der Einreise gehindert, als er sich der vom Bundesamt für Migration (BFM) verhängten Einreisesperre widersetzen wollte.

Vogel habe danach gar nicht mehr versucht, in die Schweiz einzureisen, sagte Sven Lau nach der Kundgebung auf Anfrage. Blancho sagte in seiner Rede, das Einreiseverbot sei zu akzeptieren.

(bert/news.ch mit Agenturen)

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Hardliner
Was man gesehen hat, waren erstaunlich viele junge Männer in den üblichen Gewändern, mit den Käppis und Filzbärten. Frauen, die versicherten, dass sie das Kopftuch freiwillig trügen. Einige aus Deutschland angereist. Es war eine Versammlung, die darauf bestand, den wahren Weg zu kennen.

Schriftgläubige. Eigentlich Hardcore.

Einer der Redner beschwor die Anhänger, dass man niemals ein Kopftuchverbot akzeptieren werde. Er hat nicht weiter ausgeführt, was man dagegen tun würde, aber er da war einige Energie in seiner Stimme. Das kam mit Inbrunst rüber. 500 – 800 Leute, eine Menge, die mir zu denken gibt. Es waren viele Leute, die resistent sind einer Integration gegenüber und mit denen wir noch Ärger haben werden.

Pierre Vogel wollte reden, um dem Schweizer Volk die Wahrheit zu bringen und es vor der Hölle zu bewahren. Nett von ihm. Da wir die vom Koran vorgeschriebene Warnung jetzt erhalten haben, kann er ja zum nächsten Schritt übergehen.

Als Vogel beim Zoll in Basel verhaftet wurde, meinte er, das koste den Schweizer Steuerzahler ein paar Tausend und das sei so in Ordnung. Nun ja. Die Sichtweise jemandes, der Staaten, die nicht der Sharia unterstellt sind, als vorislamisch sieht. Jede Schwächung eines solchen Staates beschleunigt die Veränderung hin zum Rechtgläubigen.

Nach dieser Demo weiss man immerhin, was uns erwartet, wenn wir uns nicht gegen genau diese Auswüchse stellen. Es ist wichtig, klar Stellung zu beziehen.
Ein Vogel im Wiki!
Sogar das Einreiseverbot in die Schweiz ist da schon erfasst:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Vogel
Bruder Rotbart
Unser Prediger Vogel aus Deutschland hat sicher erreicht, dass in kürzester Zeit ein jeder seine Visage kennt. Das wird sein Ego sicher beflügeln, ihm andererseits aber das Leben nicht leichter machen, wenn er glaubt, sich unter das Schweizer Volk und seine Angelegenheiten mischen zu müssen!
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