Lawinengefahr in den Schweizer Alpen bleibt erheblich

Lawinenniedergänge fordern insgesamt acht Tote

publiziert: Sonntag, 1. Feb 2015 / 09:41 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 1. Feb 2015 / 15:17 Uhr
Eine Tourengruppe aus dem Raum Zürich/Aargau war mit einem Tourenleiter unterwegs, als sich bei der Abfahrt Richtung Seewis rund 2200 Meter über Meer die Lawine löste. (Symbolbild)
Eine Tourengruppe aus dem Raum Zürich/Aargau war mit einem Tourenleiter unterwegs, als sich bei der Abfahrt Richtung Seewis rund 2200 Meter über Meer die Lawine löste. (Symbolbild)

Chur - Lawinenniedergänge haben über das Wochenende in der Schweiz acht Todesopfer gefordert. Am schlimmsten traf es eine Tourengruppe am Piz Vilan im bündnerischen Prättigau: Fünf SAC-Angehörige kamen ums Leben. Drei weitere Tote gab es im Berner Oberland und im Toggenburg.

4 Meldungen im Zusammenhang
Am Piz Vilan geriet am Samstagnachmittag eine neunköpfige Skitourengruppe des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) in eine Lawine. Acht Personen wurden mitgerissen und sieben Personen verschüttet, wie Kantonspolizeisprecherin Anita Senti am Sonntag der Nachrichtenagentur sda sagte.

Einer der Verschütteten konnte sich selbst befreien. Drei Männer konnten nur noch tot geborgen werden. Vier Schwerverletzte wurden in Rettungshelikoptern in Spitäler nach St. Gallen, Zürich und Chur geflogen.

Eine Frau starb am Samstag, eine weitere in der Nacht auf Sonntag. Für die beiden Unverletzten boten die Rettungskräfte ein Careteam auf.

Die SAC-Tourengruppe aus dem Raum Zürich/Aargau war mit einem Tourenleiter unterwegs, als sich bei der Abfahrt Richtung Seewis rund 2200 Meter über Meer die Lawine löste.

Alle Gruppenmitglieder waren mit Verschüttetensuchgeräten ausgerüstet. Nach Angaben von Polizeisprecherin ist der Piz Vilan ein beliebter und nicht als gefährlich bekannter Tourenberg.

Zwei Tote im Berner Oberland

In Mürren im Berner Oberland kam am Samstagnachmittag ein Snowboarder in der Region Schilthorn ausserhalb der Pisten unterhalb der Station Birg in ein Schneebrett. Der 28-jährige Basler konnte zwar von Suchhunden lokalisiert, aber von den Helfern nicht mehr gerettet werden, wie die Kantonspolizei Bern mitteilte.

Kurz nach Mittag geriet ein 31-Jähriger im Skigebiet Hahnenmoos in Adelboden in ein Schneebrett. Auch er war nicht auf einer Piste unterwegs. Der Mann aus dem Kanton Freiburg wurde geborgen und ins Spital geflogen. Am Abend starb er dort.

Toter im Toggenburg

In der Obentoggenburger Gemeinde Wildhaus SG löste ein 26-jähriger Variantenskifahrer am frühen Samstagnachmittag ein Schneebrett aus, wurde mitgerissen und stürzte Hunderte Meter in die Tiefe. Er konnte nur noch tot geborgen werden.

Er war in einer Dreiergruppe abseits der markierten Pisten unterwegs. Nachdem zwei von ihnen einen Hang einzeln befahren hatten, löste er das Schneebrett aus. Die beiden anderen Skifahrer, ein 28-Jähriger und ein 38-Jähriger, blieben unverletzt.

Erhebliche Lawinengefahr

Glimpflich ging ein Lawinenunfall oberhalb von Verbier VS aus. Am Samstagmittag waren zwei Skifahrer von einer Lawine verschüttet worden. Die Rettungskräfte konnten sie schnell aus den Schneemassen befreien. Die Skifahrer wurden leicht verletzt.

Vom Begleiter unverletzt geborgen wurde fast gleichzeitig eine verschüttete 29-Jährige in Flumserberg SG. Das Duo hatte das gesicherte Skigebiet verlassen und löste ein Schneebrett aus. Der 30-jährige Begleiter befreite die Snowboarderin, noch bevor die Retter vor Ort waren.

Im ganzen Alpengebiet und im Jura ist die Lawinengefahr nach Angaben des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung erheblich. Die Schneedecke ist sehr störanfällig. Schon einzelne Wintersportler können sehr leicht Lawinen auslösen. Touren und Variantenabfahrten erfordern grosse Vorsicht und Zurückhaltung. Die Gefahrenstufe erheblich herrscht während etwa eines Drittels des Winters.

(asu/sda)

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