In den Sparten Wasserspringen, Synchron- sowie Freiwasserschwimmen sind die USA eine Nation unter vielen. Doch jeweils in der zweiten WM-Woche, wenn die Beckenwettkämpfe ausgetragen werden, sind die Amerikaner "l'équipe à battre". In den ersten vier Entscheidungen gab es für sie neben den zwei Goldmedaillen je noch einmal Silber und Bronze. Medaillenträchtige Titelkämpfe sind für die führende Schwimmnation auch an den sieben noch kommenden Wettkampftagen im Palau Sant Jordi zu erwarten.
Für Aufsehen sorgte am Sonntag Katie Ledecky, die als erste Schwimmerin über 400 m in einem textilen Anzug die Vier-Minuten-Grenze unterbot. Die Amerikanerin schlug in 3:59,82 an. Zum Weltrekord der Italienerin Federica Pellegrini, die 2009 allerdings in einem Ganzkörper-Plastikanzug geschwommen war, fehlten ihr nur 0,67 Sekunden. Ledeckys Erfolg kommt nicht aus dem Nichts. Letzten August in London hatte sie im Alter von erst 15 Jahren bereits über 800 m triumphiert.
Wie Ledecky blieb auch der Chinese Sun Yang über 400 m Crawl gänzlich ungefährdet. In 3:41,59 distanzierte der Doppel-Olympiasieger von London die Konkurrenten um drei Sekunden und mehr. Vor zwei Jahren bei den Heim-WM in Schanghai hatte der damals 19-jährige Sun über 800 und 1500 m gewonnen - auf diesen zwei Distanzen ist er auch in Barcelona der grosse Favorit auf Gold.
Spannung in den Staffeln
Mehr Spannung boten am ersten Wettkampftag die 4x100-m-Crawlstaffeln. Bei den Männern klassierten sich die ersten vier Nationen innerhalb von nur vier Zehnteln. Dank starker Aufholjagd - nach dem Startabschnitt von Yannick Agnel lagen sie nur an siebter und auch nach 300 m erst an vierter Stelle - ging Gold in 3:11,18 an Olympiasieger Frankreich. Die vor dem letzten Abschnitt noch führenden Amerikaner mussten sich schliesslich um 0,24 Sekunden geschlagen geben. Bronze ging an Russland. Die Australier gingen als Vierte leer aus. Bei den "Aussies" konnte der Jahresweltbeste James Magnussen einmal mehr an einem Grossanlass in der Staffel nicht überzeugen - er alleine "vergab" als Startschwimmer eine halbe Sekunde gegenüber seiner Saisonbestzeit.
Auch die australischen Frauen mussten sich als Verliererinnen fühlen. Ihre Startschwimmerin Cate Campbell hatte in 52,33 den vierjährigen Weltrekord der Deutschen Britta Steffen nur um 0,26 Sekunden verpasst und damit ihre amerikanische Konkurrentin Missy Franklin um fast 1,2 Sekunden distanziert. Als die Schlussschwimmerinnen übernahmen, führten die Australierinnen noch mit 0,72 Sekunden Vorsprung. Dies erwies sich aber nicht als genug, auf den letzten Metern zog Megan Romano noch an Alicia Coutts vorbei. Damit darf auch Franklin weiterhin von acht WM-Titeln in Barcelona träumen.
(fest/Si)