Leichtathletik: Sprung in eine andere Welt

Der 24-jährige Chaux-de-Fonnier erscheint zwar in der Meldeliste an 8. Stelle unter den 36 Teilnehmern, aber die Weite von 8,27 m, mit der er Anfang August in Ebensee (Ö) bei optimalen Bedingungen Rolf Bernhard als Rekordhalter ablöste, können nicht als Massstab gelten. Fivaz erreichte die 8-m-Grenze sonst noch nie.

Vor rund 50 000 Zuschauern im Stade de France muss Fivaz versuchen, seine Nervosität abzustreifen. Die Hauptprobe vor zehn Tagen im Stade de la Charrrière in La Chaux-de-Fonds war ihm mit fünf Nullern und einem gültigen Sprung auf 7,71 m misslungen.

Gleichwohl muss er nun in den drei Versuchen der Qualifikation voll attackieren. "Ich will nicht, dass die Leute sagen, ich sei nach Paris gekommen, um 7,50 zu springen", erklärte Fivaz. Er werde bei jedem Sprung volles Risiko nehmen.

Wenn dem Kraftpaket einer der drei Versuche optimal gelingt, liegt ein Platz im 12er-Finalfeld vom Freitagabend drin; 2001 in Edmonton genügten dafür 7,83 m, 1999 in Sevilla 7,90 und 1997 in Athen 7,93. In Paris wurde die Qualifikationsweite auf 8,15 m angesetzt.

"Die Form ist da", erklärte der Neuenburger und verwies auf seine persönliche Bestzeit über 100 m (10,48). Sein Vorbild Ivan Pedroso (Kuba) würde er gemäss eigener Einschätzung in einem Sprint wohl bezwingen.

Fivaz, der auf internationaler Ebene bislang erst an einem Junioren-Länderkampf zum Einsatz gelangt war, bestritt am Montag noch Trainingseinheiten im Schnelligkeitsbereich, die zufriedenstellend verliefen.

(bert/Si)