Lernen, Schneidern und «Roggenrohl»

publiziert: Freitag, 21. Mrz 2008 / 12:32 Uhr

Jungdesignerin Corinna Morell hat einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen: Ihr Minilabel «Roggenrohl» betreibt sie neben ihrem Studium der Politologie an der Uni Zürich. StudiSurf.ch hat sie in ihrem Heimatelier getroffen.

Kreativer Kopf: Corinna Morell ist Modedesignerin und Studentin
Kreativer Kopf: Corinna Morell ist Modedesignerin und Studentin
Gibt es einen Uni-Zürich-Style?

Ja, irgendwie schon. Aber der richtet sich so ziemlich nach dem allgemeinen Style. In einem Wintersemester sah man zum Beispiel plötzlich nur noch Mädchen in engen Hosen, Stiefelchen und kurzen Lederjacken. Ich habe nicht den Eindruck, dass man die Studierenden nach Look den verschiedenen Fakultäten zuordnen kann, habe aber viele Freunde, die anderer Meinung sind.

Vielleicht gibt es eben schon so einzelne Stereotypen…

Naja, wenn jetzt jemand im Hemd daherkommt, 23 ist und sagt er studiere BWL, dann ist man natürlich schon nicht sonderlich überrascht.

Was hältst du von Studierenden, die sich für die Uni schön machen?

Finde ich cool. Ehrlich gesagt bewundere ich sie dafür, dass sie die Zeit dafür finden. Ich schaffe das nie! Wenn ich morgens zur Uni gehe, bin ich immer halb verschlafen und freue mich darüber, dass ich überhaupt den Weg an die Uni gefunden habe. Dabei wäre es wirklich schön, sich hübsch zu machen und nicht so verhängt zu erscheinen.

Beschreib mal dein Label.

Ich mache fröhliche Sachen für fröhliche Leute. Ich versuche etwas ausgefallene Sachen zu machen, aber insgesamt sind meine Dinge schon ziemlich geradeaus. Ich will schon experimentieren, aber die Leute sollen meine Kleider auch haben und kaufen wollen und sie auch anziehen können.

Gibt es etwas, dass dich beim Mode machen inspiriert?

Musik. Es gibt einen Radiosender aus Berlin, den ich den ganzen Tag übers Internet höre während ich arbeite. Er bringt viele neuen Sachen, zeigt viele neue Musikeinflüsse, ist ziemlich Upbeat und schafft eine gute Atmosphäre zum Arbeiten. Musik ist für mich wirklich unerlässlich. Ich kaufe auch gerne die Vogue, weil da immer superschöne neue Ideen drin sind, aber das ist dann eher Recherche.

Wie koordinierst du eigentlich die Uni mit dem Mode machen?

Ich sehe mir jeweils so früh wie möglich das Vorlesungsverzeichnis für das kommende Semester an und entscheide, was ich unbedingt machen muss. Ich erstelle dann zuerst meinen Stundenplan für die Uni und sehe dann welche Tage für meine Arbeit übrig bleiben.

Dringende Arbeiten für die Uni, zum Beispiel Vorträge, haben natürlich in der konkreten Tagesplanung Vorrang. Aber meistens bleiben doch noch eineinhalb Tage übrig, an denen ich nur Schneidern kann. Manchmal nehme ich auch das Wochenende dafür in Anspruch.

Es kommt auch vor, dass ich drei Tage konzentriert an einer Semesterarbeit schreibe, lese, Notizen mache und dann muss ich plötzlich aufstehen und zwei Stunden nähen, etwas ganz anderes machen. Erst dann bin ich wieder konzentrationsfähig.

«Roggenrohl», wie bist du auf diesen Namen gekommen?

Das war Zufall. Eine Freundin von mir hat in Berlin einmal eine Email von einem Kollegen bekommen, der mit «Bis dann! Roggenrohl! Markus» unterschrieben hat. Das fand ich extrem witzig, weil «Roggenrohl» klingt wie «Rock ‚n’ Roll» auf Sächsisch. Dieser Ausdruck war so schön lautmalerisch und das ist dann geblieben. Zuerst als Parole «Roggenrohl!» und dann fand ich, dass es eigentlich zu meinem Style passt, fröhlich und aktiv.

Liebe Corinna, vielen Dank für das Interview und die Atelierführung!

(von Marina Lienhard/studisurf.ch)

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